Wengen-Kombi
Irre: Mayer wedelt zu Kombi-Sieg
17.01.2020
Mayer triumphiert völlig überraschend die Wengen-Kombi vor Franzosen Pinturault.
Mayer wedelt zu Sensationsieg! Der Speed-Spezialist aus Kärnten feierte erstmals einen Sieg in der Kombination und überzeugte dabei auch im Slalom. Mayer stimmte sich damit exzellent auf die Lauberhorn-Abfahrt am Samstag (12.30 Uhr im oe24-LIVE-Ticker) eingestimmt. Der Kärntner, der ein Jahr nach seinem Landsmann Marco Schwarz beim Klassiker triumphierte, setzte sich vor den beiden Franzosen Alexis Pinturault (+0,07 Sekunden) und Victor Muffat-Jeandet (0,67) durch und stand damit zum ersten Mal überhaupt auf einem Kombi-Stockerl.
Sein zuvor bestes Resultat in dieser Disziplin hatte der 29-Jährige ebenfalls in Wengen vor fünf Jahren als Vierter aufgestellt. Vincent Kriechmayr (+1,87) wurde als Zehnter zweitbester Österreicher. "Ich habe es einfach gut erwischt", meinte Mayer in einer ersten Reaktion im ORF-Interview. "Ich hab zum Alexis gesagt, es ist total verwirrend für mich, am Podium zu stehen zwischen zwei Spezialisten." Den Grundstein zu seinem siebenten Weltcupsieg hatte der Speed-Spezialist in seinem Metier mit der überlegenen Bestzeit und 0,53 Sekunden vor dem zweitplatzierten Schweizer Gilles Roulin gelegt. "Es war natürlich mein Abfahrtsrennen wirklich perfekt. Ich hoffe, dass ich es morgen noch einmal so hinkriege."
Mayer ist nun auch Favorit für die Abfahrt
Mayer überzeugte auch im Slalom
Am Nachmittag bewies er mit Startnummer eins im Slalom, dass er auch den kurzen Schwung beherrscht. Mit der viertbesten Slalomzeit wehrte er die angesagten Angriffe der ersten Technik-Spezialisten, wie dem Italiener Riccardo Tonetti oder Muffat-Jeandet, problemlos ab. Pinturault nahm ihm zwar 1,61 Sekunden ab, es reichte aber zum zweiten Sieg in der laufenden Saison nach jenem von Lake Louise im Super-G. Mayer: "Ich habe mich heute wirklich gut gefühlt im Slalom. Ich habe wirklich attackieren können."
Pinturault wollte ein "schönes Spektakel" erlebt haben. Der Weltmeister in dieser Disziplin hatte daran Anteil. "Ich bin einen sehr guten Slalom gefahren, vielleicht in der Abfahrt ein bisschen zu wenig gut. Großer Applaus an Matthias." Pinturault eroberte im Gesamtweltcup die Führung vom nicht am Start gestandenen Norweger Henrik Kristoffersen zurück.
Dem derzeitigen Kombi-Format, das vor der Saison in Richtung der zuvor benachteiligten Speedfahrer geändert worden war, kann er dennoch etwas abgewinnen: "Das Format ist ganz gut. Es können Abfahrts- und Slalomathleten auf das Podium fahren." Mayer hielt fest: "Ich bin jetzt eigentlich der einzige der Abfahrer, der vor der Slalom-Bagage ist."