Super-G in Gröden

Kriechmayr will Odermatt-Party crashen

19.12.2024

Der Schweizer Ski-Star Marco Odermatt jagt am Freitag (11.45 Uhr/live ORF 1) im Super-G seinen ersten Sieg im Grödnertal. Einer seiner Herausforderer ist Vorjahressieger Vincent Kriechmayr.

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© Gepa
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"Im Super-G bin ich hier schon ein paar Mal ganz gut gefahren", sagte der 33-jährige ÖSV-Routinier, der am Freitag (ab 11.45 Uhr, im Sport24-Liveticker) "ein Gemetzel" erwartet. Rekordgewinner ist der Norweger Aksel Lund Svindal mit fünf Super-G-Siegen, Kriechmayr und der dieses Jahr verletzt fehlende Aleksander Aamodt Kilde haben zwei.

"Der Super-G da herunter ist immer speziell. Du musst voll am Limit sein, darfst wirklich keinen Meter herschenken. Die Norweger haben es immer vorgezeigt", weiß Kriechmayr. "Es wird sicher wieder ein Gemetzel werden, es ist da meistens eine knappe Geschichte." 2019 und 2023 waren die Jahre, in denen Kriechmayr im Gröden-Super-G triumphierte. Im Vorjahr entschied der Oberösterreicher einen wahren Krimi für sich und setzte sich um 0,02 Sekunden vor seinem ÖSV-Teamkollegen Daniel Hemetsberger und 0,03 vor Odermatt durch.

Feurstein greift wieder an

Bisher hat es in der Disziplin erst ein Saisonrennen gegeben. In Beaver Creek in den USA gewann vor knapp zwei Wochen Odermatt vor dem Franzosen Cyprien Sarrazin und dem Vorarlberger Lukas Feurstein, für den es der erste Weltcup-Podestplatz war. "In Beaver Creek hat es geklappt, also alles ist gut", meinte Odermatt, der zuvor im Riesentorlauf in Sölden ausgeschieden war. Gröden sei eine spezielle Strecke, betonte er. "Wir Schweizer haben hier auch nicht so viele Siege gefeiert."

Feurstein verbrachte die vergangenen Tage mit Riesentorlauf-Training in Saalbach. In seiner zweiten Disziplin neben dem Super-G ist der Saisonstart dem Vorarlberger nicht geglückt. Eine präferierte Disziplin habe er nicht, erklärte der 23-Jährige, der in seiner Jugend Marcel Hirscher und Ted Ligety bewundert hat. "Früher war es eigentlich immer der Riesentorlauf, aber ich finde die Speeddisziplinen schon sehr spannend mittlerweile. Der Super-G ist generell eine Disziplin, die brutal schwierig ist", sagte der Vorarlberger. "Bei jedem Rennen musst du wirklich voll ans Limit gehen."

Pfeifer-Lob für Super-G-Team

Mit Kriechmayr als Sechstem und dem neuntplatzierten Daniel Danklmaier fuhren in den USA zwei weitere Österreicher in die Top zehn. Raphael Haaser schied mit guten Teilzeiten aus, beim anschließenden Riesenslalom in Val d'Isère zog sich der Tiroler eine Knieverletzung zu. "Das tut richtig weh", meinte ÖSV-Chefcoach Marko Pfeifer. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass Haaser die Heim-WM im Februar in Saalbach-Hinterglemm verpasst.

Nichtsdestotrotz sei die kollektive Stärke in der Disziplin nach wie vor gegeben. "Da haben wir vier, fünf Leute, die da aufs Podium fahren können. Es wird halt wieder ein brutal enger Super-G um Hundertstel. Da muss alles zusammenpassen, sonst bist du vielleicht Zehnter gleich einmal", sagte Pfeifer. "Aber in der Super-G-Truppe fahren alle durch die Bank gut und lässig Ski."

Hemetsberger "echt guter Dinge"

Daniel Hemetsberger musste sich im Super-G von Beaver Creek mit Platz 25 begnügen, was ihm zufolge auch einem schweren Fehler geschuldet war. "Skifahrerisch ist es gut. Ich bin echt guter Dinge", sagte der 33-Jährige, der weiter mit Knieproblemen kämpft. Die äußere Knorpelschicht im rechten Knie sei bereits so angegriffen, dass man laut einem Arzt von einer leichten Arthrose sprechen könne, erzählte er. Im Rennen spüre er aber "absolut gar nichts", versicherte Hemetsberger. Auf Schmerzmittel verzichte er bewusst. 

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