oe24.TV-Interview
Mit diesem Geheimplan wollte Marco Schwarz Gesamtweltcup gewinnen
10.01.2024Am Rande der Lauberhornrennen reagiert ÖSV-Herrenchef Marko Pfeifer auf Experten-Kritik und verrät, mit welchem Geheimplan Marco Schwarz um den Gesamtweltcup-Sieg gekämpft hätte.
Auch in Wengen ist das bittere Saisonende von Marco Schwarz nach dem in Bormio erlittenen Kreuzbandriss noch immer Thema. Kein Wunder: Der Allrounder aus Kärnten liegt im Gesamtweltcup mit 144 Punkten Vorsprung auf den Drittplatzierten Aleksander Aamodt Kilde NOR) noch immer auf Platz 2. Leader Marco Odermatt (SUI) verblüfft auf ServusTV mit der Aussage, dass ihm das Duell mit dem Kärntner abgeht. Und wie ÖSV-Cheftrainer Pfeifer verriet, hatte er mit Schwarz einen ausgeklügelten Plan im Kampf um die große Kristallkugel.
"Ich hab zu Blacky gesagt: Die Speedrennen in Kitzbühel lassen wir aus"
oe24: Herr Pfeifer, noch immer wird darüber diskutiert, ob sich Schwarz zu viel zugemutet haben könnte ...
MARKO PFEIFER: Wie ich schon mehrfach gesagt hab: Mit einer Überbelastung hatte der Sturz nix zu tun. Außerdem hatten wir einen Plan: Wir haben uns in Bormio am Abend (vor dem Sturz , d. Red.) bei mir im Zimmer zusammengesetzt, und ich hab gesagt: ,Blacky, wir ziehen das Programm so durch: Du fährst in Wengen nur die kurze Abfahrt und den Super-G. Die Speedrennen in Kitzbühel lassen wir dann ganz aus. Ich weiß, dass du die fahren willst, aber das wird dir zu viel. Wenn du um die große Kugel mitfahren willst, killst du dich sonst mit dem dichten Jänner-Programm.‘
oe24: Und warum hat er die gefährliche Bormio-Abfahrt nicht ausgelassen?
PFEIFER: Blacky war super drauf, er wollte die Abfahrt sogar gewinnen. Außerdem hatten wir im Hinterkopf, dass es in zwei Jahren dort um Olympia-Medaillen geht. Die Entlastung hätten wir wie gsagt danach am Plan gehabt. Mit ein bissl weniger Pech hätte alles sehr gut funktionieren können.
oe24: Welchen Plan haben Sie jetzt für Ihre Abfahrer?
PFEIFER: Abgesehen davon, dass uns der Blacky sehr abgeht, wurden meine Leute jetzt unter ihrem Wert geschlagen. Da fordere ich natürlich mehr. Bei Vinc (Kriechmayr, d. Red.) ist es nur eine Frage der Zeit, bis er Ergebnisse einfährt.
oe24: Wie sehr leidet Schwarz vorm TV mit? Haben Sie ihn eigentlich schon besucht?
PFEIFER: Ja, und er hat er mir gesagt, dass ihm das Zuschauen schon weh tut. Wenn er seine Teamkollegen am Podest sieht, freut er sich mit, aber er denkt sich schon: ,Da könnt ich jetzt auch oben stehen.‘