im Ski-Weltcup ist der ÖSV noch ohne Podestplatz - Marco Schwarz plant die Medaillenjagd am Sonntag.
Gelingt es Alexis Pinturault, den Ausfall als Topfavorit und Halbzeitführender im WM-Riesentorlauf auszublenden, könnte der Franzose am Wochenende in Bansko große Schritte zu Disziplinkugel und Kristall für den Gesamtweltcupsieg machen. Für Österreich endete das Rennen bei der Ski-WM in Cortina mit Überraschungs-Bronze für Marco Schwarz, im Weltcup ist der ÖSV noch ohne Podestplatz. Gefahren wird das erste RTL-Doppel am Samstag ab 10 Uhr LIVE im Sport24-Ticker!
Pinturault in der Favoritenrolle
Weltcup-Rennen der Herren in Bansko fanden bisher 2011, 2012 und 2019 statt, zweimal stand dabei ein Riesentorlauf auf dem Programm. 2012 siegte Marcel Hirscher, 2019 der Norweger Henrik Kristoffersen vor Hirscher. Der erste und einzige Einsatz von Schwarz in Bansko endete am 22. Februar 2019 auf der Marc-Giardellli-Strecke mit einem elften Platz im Super-G, bei dem er sich aber nach der Landung nach einem Sprung kurz vor dem Ziel einen Riss des vorderen Kreuzbandes und einen Riss des Innenmeniskus im linken Knie zuzog.
Nach dem Hangfahren am Donnerstag hatte Schwarz einen guten Eindruck von der Piste bekommen. "Sie ist in einem sehr guten Zustand. Eisig, teilweise noch ein bisschen schnittig. Aber ich glaube, morgen, wenn da hundert Leute bei der Besichtigung runterrutschen, entwickelt sich das sehr gut", sagte Kombi-Weltmeister Schwarz. Nach der WM legte er Montag und Dienstag Pausentage ein, bereits am Mittwoch begann via Zürich inklusive Coronatests die Anreise nach Bulgarien, wo der Weltcup-Tross am Donnerstag eintraf.
"Den Schwung will ich mitnehmen"
"Ich habe daheim Kraft getankt und bin bereit für die nächsten Rennen. Der dritte Platz bei der WM im Riesentorlauf hat einen guten Aufschwung gegeben. Ich habe das Gefühl gehabt, dass ich im Training schon über die ganze Saison hatte. Die letzte Selbstverständlichkeit im Rennen habe ich in Cortina gehabt. Das Selbstvertrauen und den Schwung will ich jetzt mitnehmen." Es werde aber schwierig werden, dass er jetzt in jedem Rennen um das Podium mitfahren werde. "Die Konkurrenz ist riesengroß. Aber ich bin überzeugt, dass ich jetzt das Selbstvertrauen habe, dass ich für große Sachen bereit bin." Mit der Startnummer rutschte er in die zweite Gruppe (bis 15).
Zu den Topfavoriten zählt wie Weltmeister Mathieu Faivre freilich wieder dessen französischer Landsmann Pinturault, der die letzten drei von sechs Saison-Riesentorläufen gewann und in der Disziplinwertung mit 440 Punkten vor dem Schweizer Marco Odermatt (400) und dem Kroaten Filip Zubcic (368) führt. Nach den zwei Rennen in Bansko soll noch eines in Kranjska Gora und eines beim Finale in Lenzerheide folgen.
Im Gesamtweltcup ist der Vorsprung von Pinturault (924 Punkte) auf Odermatt (699) und den Kärntnern Schwarz (666) und Matthias Mayer (604) schon groß. Anders als Pinturault, der mit Kombi-Silber und Super-G-Bronze zwei Medaillen bei der WM gewann, ging Odermatt leer aus.
Was gutzumachen hat auch Roland Leitinger, der als 18. an Punkten bester ÖSV-Riesentorläufer der Saison ist und bei der WM über Rang zehn nicht hinaus kam. "Vom Skifahren her war es nicht das, was ich mir erwartet habe. Ein paar technische Sachen habe ich nicht umsetzen können. Es sind viele gestrauchelt, von der Leistung her war es kein zehnter Platz. Ich war enttäuscht und nachdenklich. Das gewisse Etwas für vorne hat gefehlt, das probiere ich Tag für Tag auszumerzen."
Er habe schon ein paar Trainings seit der WM in den Beinen. "Wenn es richtig gut funktioniert, ist ein Topplatz möglich. Ich muss schauen, dass ich das hinbekomme", sagte der Salzburger. Ebenfalls in Bansko mit dabei sind Stefan Brennsteiner und Manuel Feller sowie Thomas Dorner, Christian Borgnaes, Slalom-Silbermedaillengewinner Adrian Pertl und Fabio Gstrein.