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Der kanadische Schneefall hat dem Alpin-Ski-Weltcup der Männer einen Strich durch die Rechnung gemacht. 

Nach nur einem statt drei Rennen in Lake Louise flogen die Speed-Asse am Montag ziemlich unverrichteter Dinge weiter nach Colorado. In Beaver Creek stehen ab Donnerstag vier Bewerbe auf dem Programm, los geht es am Mittwoch mit dem einzigen Abfahrtstraining. Bei den ÖSV-Stars um Vincent Kriechmayr und Matthias Mayer herrschte eine Mischung aus Vorfreude und Wehmut vor.

ÖSV-Stars gut drauf

"Das ist nicht gerade die Ausbeute, die wir uns erhofft haben", meinte Kriechmayr nach der Kunde vom abgesagten Super-G am Sonntag. "Schade, ganz klar. Ich hoffe, dass das nächste Woche mit den vier Rennen halbwegs hinhaut", pflichtete ihm Mayer bei. Der Kärntner hatte sich am Samstag in der Abfahrt im kanadischen Banff-Nationalpark vor seinem Teamkollegen durchgesetzt.

"Beaver Creek ist natürlich wieder was anderes als Lake Louise, lieber wäre ich da noch einmal gefahren. Aber ich werde natürlich dort schauen, dass ich an die Leistungen anknüpfen kann", betonte Mayer. Bei beiden passt offensichtlich die Form, und auch Max Franz fühlt sich nach vorläufig ausgestandenen Rückenproblemen wohl. "Ich bin ganz gut drauf, es funktioniert gerade alles. Da möchte man natürlich Rennen fahren, wenn es passt. Aber es müssen schon auch faire Rennen sein", sagte der Fünfte vom Samstag.

Kriechmayr: "Eine der schönsten Abfahrten"

Laut Mayer sind vier Rennen - je zwei Abfahrten und Super-G - in vier Tagen durchaus "ein zaches Programm". Wobei die Akkus vergleichsweise voll sein dürften, nachdem man sich die Kräfte für zwei Fahrten in Lake Louise ja gespart hat. "Die körperliche Belastung ist nicht das Thema, weil es eher eine kürzere Abfahrt ist und ein kürzerer Super-G", sagte Kriechmayr.

Der Oberösterreicher freut sich speziell auf die Rückkehr in die USA, wo es im Vorjahr wie in Kanada pandemiebedingt keine Rennen gegeben hatte. "Es ist auch eine sehr schnelle Strecke, aber ein ganz anderer Charakter. Sehr steiler Steilhang, weite Sprünge im Normalfall, das haben wir da nicht gehabt", erklärte der Doppel-Weltmeister von Cortina d'Ampezzo. "Für mich ist es eine der schönsten Abfahrten, aber um da vorne mitzufahren, braucht es wieder sehr viel Engagement und Risiko von oben bis unten."

Kritik am Veranstalter von Lake Louise

Der Charakter der Piste Birds of Prey sei ein anderer, "auf das muss man sich einstellen", verkündete auch Mayer. Im Gegensatz zu Franz und Kriechmayr, der 2017 mit dem Super-G dort sein erstes Weltcup-Rennen gewann, fehlt ihm Beaver Creek noch auf der Habenseite. Franz holte im Jahr darauf den Super-G. Es wäre keine Sensation, wenn heuer bei dem einen oder anderen ein weiterer Sieg dazukäme, denn Lake Louise "war eine Bestätigung, dass einfach das Team wirklich stark ist", sagte Franz. "Es tut schon sehr gut, auch jedem Einzelnen. Da fällt alles ein bisschen leichter."

Man könne sich auf Beaver Creek freuen, meinte Männer-Rennsportchef Andreas Puelacher. "Wir können mit breiter Brust dorthin gehen. Wir können selbstbewusst sein, wir können überzeugt Ski fahren. Das sind schon Attribute, die uns bei den nächsten Rennen helfen werden." Beim Veranstalter in Lake Louise ortete der Tiroler Aufholbedarf in Sachen Professionalität: "Da haben wir zum Beispiel Rutscher gehabt, das waren Kinder. Dass Kinder den Schnee nicht rausbringen, ist auch klar." Am Sonntag hätten angesichts der Schneemengen aber auch viele Leute nichts genützt, fügte Puelacher hinzu.

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