Caviezel siegt im Super-G

Walder rast sensationell aufs Podest in Val d'Isere

12.12.2020

Kugelverteidiger Marco Caviezel hat am Samstag das erste Speedrennen der Ski-Herren in dieser Saison gewonnen. 

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Mauro Caviezel ist ein souveränes Comeback nach dem Achillessehnenriss im Juni mit seinem Weltcup-Premierensieg gelungen. Der Schweizer Super-G-Kugelverteidiger gewann am Samstag in Val d'Isere das erste Speedrennen der alpinen Ski-Herren in dieser Saison vor dem Norweger Adrian Smiseth Sejersted (+0,10 Sek.) und dem Kärntner Christian Walder (+0,54), für die es jeweils der erste Stockerlplatz ihrer Karriere war.
 
Der Super-G ging bei schwierigen Pisten- und Sichtverhältnissen auf verkürzter Strecke in Szene, mit Fortdauer wurde der Schneefall immer heftiger und ermögliche höheren Nummern keine Topränge mehr. Vincent Kriechmayr wurde Fünfter, Matthias Mayer Elfter, beide hatten keine fehlerfreie Fahrt. Punkte gab es auch für Max Franz (14.), Hannes Reichelt bei seinem Comeback nach Kreuzbandriss (25.), Christoph Krenn (29.) und Raphael Haaser (30.).
 
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Der 32-jährige Caviezel hatte in der vergangenen Saison die Disziplinwertung knapp vor Kriechmayr gewonnen, ohne einen Sieg erlangt zu haben. Ihn habe das nicht belastet, aber er sei oft darauf angesprochen worden. "Der Tag ist unglaublich für uns drei, alle haben ihre Geschichten. So zu starten ist mehr als nur cool, das ist unglaublich", sagte Caviezel, der sein Trikot als Disziplinführender aus der vergangenen Saison damit behielt. "Ich bin dankbar, dass es so startet, wir haben nach dem Achillessehnenriss aber noch gut zu tun", weiß er. Alexis Pinturault übernahm als Tagessiebenter die alleinige Führung im Gesamtweltcup vor dem Schweizer Marco Odermatt (13.).
 
Walder war im Februar in Saalbach bei ähnlich schwierigen Verhältnissen Vierter gewesen. Er fuhr am Samstag mit der Wut im Bauch, nachdem er am Vortag im Training die Qualifikation für die Abfahrt am Sonntag (10.30 Uhr) verpasst hatte. "Ich bin so erleichtert. Ich hatte gestern so einen Schleim auf mich, ich habe in der Quali so einen depperten Fehler gemacht. Heute wollte ich einfach Gas geben." Das Ziel für die Saison sei gewesen, endlich einmal aufs Podium zu kommen.
 
Der Super-G sei seine besser Disziplin. Es falle ihm einfacher, wenn es Schwung auf Schwung gehe. Im Training habe er gesehen, dass er mit Kriechmayr und Mayer gut mithalten könne. "Ich wusste, ich kann unter die fünf fahren. Und solche Verhältnisse habe ich nicht ungern. Mir ist alles aufgegangen", sagte Walder nach dem ersten Podestplatz für die Herren in diesem Winter. Er hat übrigens auch bereits eine Corona-Infektion hinter sich.
 
 
 
Als erstes rief er nach dem Abschwingen im Ziel seine Lebensgefährtin Cornelia Hütter an. "Ich habe ihr gesagt, dass ich mit einem Frust am Start gestanden bin und es allen zeigen wollte." In Val d'Isere gewann er übrigens 2014 mit einer Abfahrt sein erstes Europacuprennen. "Anscheinend taugt uns der Hügel. Die Conny holte hier auch ihr erstes Weltcuppodest." Das war 2013 als Dritte in der Abfahrt.
 
Obwohl in Führung gegangen, wusste Kriechmayr schon nach seiner Fahrt, dass bei weitem mehr drinnen gewesen wäre. "Der Fehler war an einer ungünstigen Stelle. Der Rückstand ist groß, aber erklärbar. Die Fahrt war mit Einsatz und Engagement, bei so einem kurzen Super-G darf man sich keine Fehler erlauben", sagte der Oberösterreicher. Mit den Sichtverhältnisse hatte er kein Problem. "Die Abfahrt ist da runter ganz was Anderes, ich werde die letzten Trainings gut analysieren. Da darfst ja nichts herschenken."
 
Mayer hatte im oberen Teil Probleme mit dem Innenski und auch bei der Linienwahl. "Es sind nicht unbedingt meine Verhältnisse mit dem weichen Schnee", gestand der Kärntner, der am Freitag im Training gestürzt, ins Netz geflogen war und ein paar blaue Flecken davontrug. "Nichts Tragisches, was mich heute behindert hat." In der Abfahrt erwartet er auch keine harten Pistenverhältnisse mehr, wie man sie im zweiten Training gehabt hatte, aber die Sicht werde zumindest besser werden.
 
Die behinderte auch Reichelt, der bei manchen Sachen zurückgezogen habe. "Das würde ich nicht machen, wenn ich mich nicht verletzt gehabt hätte. Wenn ich solche Bedingungen öfters fahre, kriege ich wieder die Selbstverständlichkeit." Der nach ähnlicher Verletzung zurückgekehrte Südtiroler Dominik Paris kam über Platz 16 nicht hinaus. Gesamtweltcupsieger Aleksander Aamodt Kilde (12.) verpasste ein besseres Ergebnis, weil er in den tieferen Schnee geraten war.
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