Ex-Alpintrainer schildert Technik-Umstellung

Ski-Krieg: Jetzt packt ein Insider aus

14.01.2023

Umstrukturierung im ÖSV ging vor allem bei den Technik-Damen nach hinten los.

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Nach der Abrechnung von Ex-ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel („Die gesamte Führungsriege wurde ausgetauscht, kein Unternehmen verkraftet so einen Aderlass ...“) erreichte ein anonymes Schreiben die oe24-Redaktion.

Der Verfasser, nach eigenen Angaben ehemaliger ÖSV-Alpintrainer, vergleicht die Punkte-Ausbeute unserer Ski-Damen vor und nach der „Übernahme“, die seiner Meinung nach „klar von Patrick Ortlieb ausging.“ Top-Leute wie Toni Giger (Ex-ÖSV-Entwicklungschef), Christian Mitter (Damenchef) oder „Skiflüsterer“ Edi Unterberger (wechselte zu Hirschers Van-Deer-Projekt) sowie Top-Trainer und Serviceleute wurden, so der Vorwurf, „aussortiert, oder man entledigte sich ihrer durch unannehmbare Bedingungen“. Der im neuen ÖSV-Präsidium Alpin-verantwortliche Ortlieb dazu: „Die Leute sind von selbst gegangen, wir mussten sie nachbesetzen.“ Tatsächlich wurden sogar durchaus lukrative Gegenangebote ausgeschlagen.

Nationencup: Schweiz fährt uns um die Ohren

Das alles hilft der neuen ÖSV-Spitze nicht aus der aktuellen Misere, wie die Zahlen belegen: 2021/22 gewann Österreich noch den Nationencup vor der Schweiz. Aktuell liegen wir nach 36 Saisonrennen bereits 1.069 Punkte hinter den Eidgenossen. Unserem Damen-Team (1.881 Punkte) fehlen 567 Zähler auf die Schweiz (siehe rechts). Ganz schlimm schaut’s im Slalom aus: Österreich liegt auf Platz 6, vor uns Deutschland unter Andreas Puelacher, dem früheren ÖSV-Herrenchef.

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Technik-Leitbild wird »nicht kommentiert«

Spannend, was unser Informant über geplante Technik-Umstellungen berichtet: Mit neuen Richtlinien wie „Hüfte zum Tor nach vor, Innenschulter nach vor ...“ sollten die ambitionierte Ziele „Rennen gewinnen, um Kugeln mitfahren“ erreicht werden. „Wir kommentieren unseren Technikleitfaden nicht“, sagt Alpinchef Herbert Mandl („Bei der Jugend stimmt die Technik nicht“), bestätigt aber, dass z. B. Giger „kein Freund eines Technik-Leitbildes war.“ Fakt ist: Der Hut brennt – drei Wochen vor der Ski-WM braucht es mehr, als einen neuen Fahrstil!
 

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