Der Österreichische Skisport trauert um die zweifache Olympiamedaillengewinnerin Waltraud "Traudl" Hecher.
Wie die Familie mitteilte, verstarb die Tirolerin in ihrem 80. Lebensjahr am 10. Jänner, die Verabschiedung findet am 20. Jänner in der Kirche St. Barbara in Schwaz (15.00 Uhr) statt. Hecher war in den 1960er-Jahren eine der besten und erfolgreichsten alpinen Rennläuferinnen der Welt, sie gewann Abfahrts-Bronze bei den Olympischen Spielen 1960 in Squaw Valley sowie 1964 in Innsbruck.
Die am 28. September 1943 in Schwaz geborene Traudl Hecher war eine Große ihrer Zeit. Mit Olympia-Bronze in den USA avancierte die 16-Jährige zur damals jüngsten alpinen Medaillengewinnerin der Geschichte - sie hatte gerade erst die Handelsschule abgeschlossen und eine Arbeit als Bürokraft bei ihrer Skifirma in Hohenems angenommen.
Rücktritt mit nur 24 Jahren
Zehn nationale Meistertitel sowie über 50 internationale Rennsiege - inklusive Kitzbühel-Abfahrtssieg und Hahnenkamm-Titel - stehen auf ihrer Erfolgsliste. Den Weltcup, in dessen erster Saison sie 1966/67 Platz sieben belegte, hätte sie in den Jahren davor mehrmals und zum Teil überlegen gewonnen. 1967 trat Hecher mit nur 24 Jahren etwas überraschend zurück.
Nach ihrer Heirat mit Toni Görgl war Traudl Hecher zur Steirerin geworden. Mit Elisabeth und Stephan Görgl haben zwei ihrer drei Kinder - das dritte ist Sohn Andreas - selbst erfolgreiche Ski-Karrieren hingelegt. Stephan gewann zwei Weltcuprennen, Elisabeth gleiche sieben. Zudem wurde die wie alle Görgl-Kinder in Bruck an der Mur geborene Steirerin 2011 in Garmisch-Partenkirchen Doppel-Weltmeisterin (Abfahrt, Super-G), nachdem sie 2010 in Vancouver wie einst ihre Mutter zwei Olympia-Bronzemedaillen (Abfahrt, Riesentorlauf) erobert hatte.
Am Schwazer Hausberg, dem Arbeser, erinnert noch das einst im Besitz der Familie gestandene "Hecherhaus" an die bekannteste Sportlerin der Stadt. Und dort sind auch Fotos und Utensilien zu besichtigen. Vor sieben Jahren war Hecher in ihre Heimatstadt Schwaz zurückgekehrt.