Franzose kam beim Training in Nakiska ums Leben. Wie kam es dazu?
Die Skiwelt trägt Trauer: Nach dem tödlichen Sturz von David Poisson am Montag im Training sitzt der Schock tief. Der 35-Jährige war während einer Trainingssession zu Sturz gekommen, gemäß gleichlautenden Quellenangaben soll er dann gegen einen Baum gefahren sein. Aber wie kam es dazu?
Ein Insider berichtet gegenüber dem Schweizer Blick: "Er ist kurz vor dem Ziel mit rund 100 km/h ausgerutscht und ist dann durch zwei sogenannte B-Fangnetze hindurch in den Wald hineingeschossen. Dort dürfte er ziemlich frontal mit einem Baum kollidiert sein." Ein Rettungsteam habe rund eineinhalb Stunden erfolglos versucht, Poisson wiederzubeleben.
Ein Mitglied des italienischen Verbandes bestätigt der französischen Agentur AFP die Vorkommnisse. Poisson sei in einer Kompression von der Piste abgekommen, habe einen Ski verloren und die Sicherheitsnetze durchschlagen. Zudem liegt die Aussage von Adam Loria, Sprecher des lokalen medizinischen Dienstes vor: "Als wir hingekommen sind, mussten wir den Tod dieser Person feststellen."
Nicht ausreichend gesichert?
Pikant: Ein nicht genannter ausländischer Funktionär erhebt schlimme Vorwürfe. "Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es in Nakiska bezüglich der Sicherung besonders kritisch ist, weil dort einige B-Netze lediglich ein knapper Meter hinter der Waldgrenze stehen", erklärt er dem Blick. War die Strecke offenbar nicht ausreichend gesichert?
Eine Gruppe heimischer Athleten hat den Zwischenfall vor Ort mitbekommen. Florian Raich bereitet sich mit der von ihm gecoachten ÖSV-Trainingsgruppe Speed 3 auf die Rennen in diesem Olympia-Winter vor, dessen Weltcup-Auftakt in Abfahrt und Super-G Ende nächster Woche in Lake Louise stattfinden wird. Der "TG Speed 3" gehört das Athleten-Sextett Stefan Babinsky, Daniel Danklmaier, Niklas Köck, Christoph Krenn, Maximilian Lahnsteiner und Clemens Nocker an.
Gemäß ÖSV-Pressesprecher Markus Aichner waren die Österreicher für jene Einheit unmittelbar nach der so tragischen verlaufenen eingeplant gewesen. Ihr Aufenthalt ist bis Montag angesetzt. Das Schweizer Team mit Beat Feuz und Co. trainierte zum Zeitpunkt des Unfalls sogar auf der gleichen Piste wie die französische Equipe.
Veith & Co. sind geschockt
Der Internationale Skiverband (FIS) kondolierte den Teamkollegen, Freunden, nächsten Bekannten und Verwandten Poissons auf das Aufrichtigste. Seit seinem Debüt 2004 sei er ein respektierter und kompletter Weltcup-Athlet gewesen. Auch der ÖSV reagierte bestürzt: "Das österreichische Ski-Team ist zutiefst erschüttert. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei der Familie und der französischen Equipe."
Das Ableben des WM-Dritten in der Abfahrt 2013 in Schladming und Olympia-Siebenten von Vancouver 2010 hat unter den Aktiven zahlreiche Beileidsbekundungen hervorgerufen.
"David RIP. Die Gedanken und Liebe an seine Familie. So traurig", meldete sich die Salzburgerin Anna Veith zu Wort. "Das ist verheerend", twitterte US-Skistar Lindsey Vonn. "RIP David...Dein Lächeln wird vermisst", schrieb die Schweizerin Lara Gut.