Ski-WM
Ab heute startet Jagd auf Gold
07.02.2011
Garmisch investierte 31 Millionen Euro - doch in Deutschland ist das Interesse gering.
Ohne Österreicher geht bei der Ski-WM (7. bis 20. Februar) gar nichts: Die Live-Acts von Speed-Queen Lizz Görgl und Christina Stürmer waren als Highlight bei der Eröffnungsshow vorgesehen. Unsere Medaillenhoffnung Lizz war als Überraschungs-Gig geplant. Vor 11.000 Zuschauern musste sie den offiziellen WM-Song You’re the Hero performen.
Fünf Millionen Euro kostete die Multimediashow vor der Skisprungschanze von Garmisch-Partenkirchen. Der größte Videobeamer, den es derzeit gibt, projizierte spektakuläre Bilder auf die Skisprung-Schanze. Trotz der enormen Investition gibt es einen Wehrmutstropfen: Das Interesse in Deutschland an der Heim-WM hält sich in Grenzen. Auch hier hofft Garmisch-Partenkirchen auf die Österreicher.
Wenig Interesse der Deutschen an der WM
Diese Tatsache manifestiert sich in vielen Details: Zwar wurde die Ski-WM-Eröffnung erstmals auch live im ARD übertragen. Aber: Es gibt keinen Nachtslalom. Der Grund: Das deutsche Fernsehen fürchtet um die Top-Quoten zur Primetime. Biathlon-Rennen hingegen werden immer zur besten Sendezeit übertragen. Auch von den deutschen Printmedien wird die Ski-WM nur am Rand wahrgenommen. Die deutsche Bild-Zeitung berichtete auf einer Viertelseite über die Eröffnung in Garmisch-Partenkirchen.
Geister-WM. Mit 125.000 Zuschauern rechnet man in Garmisch-Partenkirchen in den nächsten zwei Wochen. Das ist um die Hälfte weniger als bei der letzten WM in Val d’Isère vor zwei Jahren. Um den Verkauf der Tickets, sie kosten zwischen 25 Euro und 4.000 Euro, anzukurbeln, haben die Organisatoren Extra-Züge von Innsbruck und Salzburg organisiert. Von einer Stimmung wie in Kitzbühel oder Schladming kann Garmisch-Partenkirchen nur träumen.
31 Millionen Euro ist das Budget von Garmisch
Trotzdem ist die Ski-WM für den deutschen Traditionsskiort ein Geschäft. Insgesamt 31 Millionen hat Gramisch-Partenkirchen für die WM zur Verfügung. Knapp 90 Prozent kommen von der FIS. Dafür geben die Veranstalter alle Marketing- und Medienrechte an den Weltskiverband ab und kassieren im Gegenzug 27,6 Millionen Euro. Der zweitgrößte Etatblock sind die Zuschauereinnahmen. 2,35 Millionen Euro sollen mit Ticketing eingenommen werden. Doch das Geschäft läuft schleppend. Fazit: Großer Aufwand – aber nur die Österreicher interessiert’s.