Karriere als Berg- und Talbahn. So schaffte Nici Schmidhofer ihr unglaubliches Comeback.
In diesem In diesem Moment brach alles aus ihr heraus: Als bei der Flower Ceremony nach dem Rennen die Bundeshymne begann, ließ Nici Schmidhofer ihren Tränen freien Lauf: Die junge Frau aus dem Lachtal weinte.
Sie hatte als größtes heimisches Nachwuchstalent gegolten: 2007 doppelte Juniorenweltmeisterin. Dann der Sturz ins Nichts. Fünf Jahre später war sie aus allen ÖSV-Kadern geflogen. Hatte sich mit dem Geld ihrer Eltern zurückgekämpft, war auf dem Weg an die Spitze – und dann im Vorjahr die erschütternde Diagnose: Kreuzbandriss. Wieder drohte das Karriere-Aus. Doch sie kämpft sich zurück.
© ÖSTERREICH/Kernmayer
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Und jetzt das: Weltmeisterin im Super-G – ohne vorher ein einziges Weltcup-Rennen gewonnen zu haben. Die Kleinste im Skizirkus – „Schmidi Gonzales“ bringt es gerade auf 1,57 Meter – ist plötzlich die Allergrößte.
In ihrer Heimat, dem 428-Seelen-Ort Schönberg-Lachtal im steirischen Bezirk Murau, haben sie immer schon gewusst, dass es die kleine freche Nici, die immer etwas zu sagen hat, einmal schaffen wird. Sie hat sich immer im Dorfleben engagiert – in der Trachtenkapelle spielt sie das Schlagzeug.
Ihr Vater Hannes ist in der Gemeinde ÖVP-Bürgermeister und Wirt des Café Hannes direkt an der Skipiste (vor zwei Jahren war hier das Pressezentrum der Snowboard-WM). Dort schmeckt Nici auch ihre Leibspeise am besten – geröstete Knödel mit Kernöl-Salat („Damit ich doch noch groß und kräftig werde.“).
Die Eltern, Papa Hannes und Mutter Barbara, waren gestern im Zielraum – und werden wohl weiter in St. Moritz bleiben. Nici hat Blut geleckt und ist jetzt total auf das nächste Ziel focussiert: Warum nicht auch eine Medaille in der Abfahrt?
Nici: »Wahnsinn, es hat geklappt«
Mit Tränen in den Augen versuchte Nici Schmidhofer, ihre Freude in Worte zu fassen.
Frage: Schildern Sie uns bitte die entscheidenden Augenblicke ...
Nicole schmidhofer: Ich bin am Start gestanden und hab mir vorgenommen, es wie ein Training oder wie ein Weltcuprennen zu sehen, nicht daran zu denken, dass es eine WM ist. Am Start hab ich noch an den Tipp von der Meissi gedacht: „Wenn du einen Buckel machst, bist schnell.“
Frage: Das waren Sie tatsächlich …
schmidhofer: Es war eine gute Fahrt, ähnlich wie im Training. Ein Funkspruch, über eine Welle schnell umzulegen, hat mir auch geholfen. Unterwegs hab ich mir gedacht: Wenn der Zweier aufleuchtet, kann es mit der Medaille funktionieren. Gold war für mich unerreichbar – wegen der Lara Gut. Dann hat es aber Grün aufgeleuchtet. Dass es so funktioniert hat, ist der Wahnsinn, unglaublich, dass es bei einer Weltmeisterschaft passt.
Frage: Und jetzt die Abfahrt?
Schmidhofer: Jetzt kann ich locker darauflosfahren und es genießen.