WM in St. Moritz

Marcel Hirscher teilt gegen Kritiker aus

15.02.2017

ÖSV-Superstar reagiert auf hämische Kommentare nach dem Teambewerb.

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© ÖSTERREICH/Kernmayer
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Die Berichte, die Marcel Hirscher in den Stunden nach dem WM-Teambewerb sowie nach seiner Niederlage gegen einen Belgier zu sich nahm, schlug dem Salzburger auf den Magen. Zu Beginn der am Mittwochabend vor den Technikrennen bei der WM in St. Moritz abgehaltenen Pressekonferenz fasste er seinen Unmut in Worte und wollte "gerne noch was sagen bezüglich dem gestrigen Tag".

+++ Die irre Geschichte des Hirscher-Bezwingers +++

Anwesende Journalisten nahm er aus, er habe sich auch riesig gefreut über manch einen sehr positiven Bericht. "Bei manch anderem Bericht habe ich mir gedacht, es ist peinlich, dass so berichtet wird. Deswegen habe ich heute einen Schummelzettel mit, vielleicht sollte das manch ein anderer Journalist auch machen", sagte Hirscher.

Er las vor: "Viertelfinale zweite Laufzeit, erste Runde vierte Laufzeit. Im Weltcup wäre das wahrscheinlich ein Podest, wenn es ein Einzelbewerb wäre." Er sei "enttäuscht von manchen Menschen, deren größtes Problem es wahrscheinlich ist, dass sie die Kaffeemaschine in der Früh einschalten und nie einen Schwung auf Ski gefahren sind". Das sei seine Meinung dazu.

Darum schlägt er nun zurück

"Ich habe mich echt geärgert. Das zeigt, wie viel Schein in dem ganzen Sport drinnen ist", so Hirscher. Er zeigt, dass der akribische und ehrgeizige Arbeiter keine Maschine ist, als welche er oft bezeichnet wird, und nicht alles an ihm abprallt. Auf die Frage, ob er da nicht einfach drüberstehen könne, bei dem, was er alles erreicht habe, sagte der fünffache Gesamtweltcupsieger: "Nein."

"Medien sind einfach Meinungsbildner, das ist euch allen bewusst und auch mir. Man glaubt dem Experten. Die wahren Experten sind hier, und da weiß auch jeder, wie das zustandegekommen ist und dass es auch gar nicht so schlecht war. Was mir weh tut, ist, dass das Bild, das nach außen getragen wird, nicht der Wahrheit entspricht."

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Er freue sich über die gute Zusammenarbeit mit den Medien. "Aber das ist ein Tritt von hinten." Auch wenn er schon "sehr oft ganz gut damit gefahren ist", will Hirscher nicht mit der Wut im Bauch den WM-Riesentorlauf am Freitag bestreiten.

"Jetzt fühle ich mich freier"

"Ich versuche definitiv, das nicht mitzunehmen in das Rennen, das auf keinen Fall." Es sei ihm einfach wichtig gewesen, das alles einmal darzulegen. "Ich habe auch super Berichte gelesen, die die Fakten auf den Tisch legen. Wenn ich sehe, dass etwa eine Weltmeister-Nation in dem Teambewerb sieben Zehntel hinter meiner Zeit fährt in dem Heat, dann frage ich mich, warum es gerechtfertigt ist, so was zu schreiben."

Er äußere sich selten zu Themen wie diesen: "Aber in diesem Fall habe ich für mich beschlossen, dass ich das von mir weghaben möchte. Jetzt habe ich es geschafft und fühle mich dementsprechend auch freier und freue mich auf eine weiterhin coole Zusammenarbeit."

Österreichs Team belegte am Dienstag im WM-Teambewerb nach einem Sieg über Belgien und einer Niederlage gegen Schweden Rang fünf. Hirscher verlor knapp die beiden Duelle.

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