Die Titelverteidigerin war im Riesentorlauf von St. Moritz ohne Chance.
Anna Veith zog sich zurück: In den Tagen vor dem WM-Riesentorlauf flüchtete sie aus St. Moritz. Ab nach Lech am Arlberg. Nach dem freiwilligen Abfahrts-Verzicht wollte sie in Ruhe trainieren. "Und Abstand gewinnen. Die ganze Zeit im Teamhotel wäre nicht förderlich gewesen", erklärte sie.
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Sie absolvierte unter Aufsicht von Privatcoach Meinhard Tatschl insgesamt 13 Läufe. Es ging darum, sich die nötige Sicherheit wieder zu holen. Zu den Favoritinnen zählte sie sich nach ihrer langen Verletzungspause ohnehin nicht: "Ich bin zufrieden, wenn ich merke, dass ich die beste Leistung gebracht habe", betonte die Titelverteidigerin. "Eine Medaille wäre eine Sensation."
Und die Sensation blieb aus! Im ersten Durchgang verlor Veith satte 2,25 Sekunden auf Weltmeisterin Tessa Worley, lag nur auf dem enttäuschenden 23. Zwischenrang - im zweiten Lauf verbesserte sie sich um einen Platz. Insgesamt fehlten ihr über drei Sekunden auf Gold. Ein Nackenschlag. Was sind die Gründe dafür?
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"Da muss ich hart arbeiten"
"Es sind mehrere Faktoren. Oben weg waren bereits sehr viele Spuren, es war echt schwer reinzufinden", meinte Veith im ORF-Interview zur Halbzeit. Schläge sind Gift für ihr lädiertes Knie. Erst im Mittelteil sei sie "besser in Fahrt gekommen. Aber nachdem ich vorher so viel verloren habe, war da nichts mehr zu retten".
Das Problem: "Ich habe die meiste Zeit alleine trainiert. Da gibt es keine Spuren, es war daher schwer, heute ein Gefühl aufzubauen." Ihr würden schlichtweg die Tage auf schlechteren Pisten fehlen: "Da muss ich hart arbeiten, dass es besser wird."
Nach der RTL-Pleite zog sie den Schlussstrich unter eine enttäuschende WM: "Vom Skifahren fehlt nicht viel, aber es braucht einfach Zeit."