WM-Abfahrt, Training

Veith schwach: Sie zittert um Startplatz

09.02.2017

ÖSV-Star enttäuscht im zweiten Training. Die Konkurrenz überzeugt.

Zur Vollversion des Artikels
© GEPA
Zur Vollversion des Artikels

Ramona Siebenhofer hat sich mit Platz fünf im zweiten Training das dritte Ticket für die WM-Abfahrt am Sonntag in St. Moritz gesichert. Bei der erneuten Bestzeit von Ilka Stuhec war die Steirerin am Donnerstag zweitbeste Österreicherin hinter Christine Scheyer (3.). Der vierte und letzte ÖSV-Startplatz wird Samstag nach dem letzten Training vergeben, Scheyer und Nicole Schmidhofer waren fix.

+++ Nach Horror-Sturz: Puchner-Diagnose ist da +++

Ob am Samstag erneut die Trainings-Platzierung zählt oder es am Ende zu einer Trainerentscheidung über den letzten Startplatz kommt, war offen. Auf jeden Fall sind aber Anna Veith, Stephanie Venier oder Tamara Tippler weiter im Rennen.

Venier wurde am Donnerstag starke Neunte. "Ich bin eher das Rennpferd", zeigte sich die Tirolerin ein wenig enttäuscht, dass sie nun noch keinen Platz in der WM-Abfahrt sicher hat. "Ich tu mir mit der Linie und dem Pushen etwas schwer", sagte Venier, die nach guten Trainings und Platz sieben im Super-G aber in einer guten Position ist.

Veith enttäuschte im Training

Veith wurde mit 2,37 Sekunden Rückstand nur 23., kämpft aber weiter um ihren Platz. Sich für den Riesentorlauf zu schonen, ist für unseren lange verletzt gewesenen Star keine Option. "Man muss realistisch sein. Auch wenn ich Titelverteidigerin bin, habe ich mit einer Startnummer 25 nur geringe Medaillenchancen", erklärte sie, warum sie lieber Abfahrtskilometer macht.

Ihren großen Rückstand erklärte Veith damit, dass sie noch etwas probiert und zudem einen Ausritt verzeichnet hätte. Was noch besser zu machen sei? "Alles", antwortete sie lachend. Die "Qualifikation" am Samstag nimmt Veith an. Ob sie aufgrund ihrer vielen Erfolge und der WM-Erfahrung auf einen Anna-Veith-Bonus hoffe?

"Ich weiß, wie es geht, bin eine Rennfahrerin und kann mich in Rennen weit mehr überwinden. Das wissen auch die Trainer und das sollte man abwiegen", machte Veith ihre Position klar. Sie vertraue aber den Trainern. "Wenn sie das Gefühl haben, eine andere vierte hat eine bessere Medaillenchance als ich, akzeptiere ich das. Unsere Mädels sind gut."

© GEPA

(c) GEPA

Siebenhofer: "Freue mich irrsinnig"

Vom Ergebnis hätte Venier gegenüber Veith die Nase klar vorne. Mit strahlendem Gesicht ging Siebenhofer durch den WM-Zielraum, nachdem sie die Anforderung eines Top-Fünf-Platzes für die nicht fix qualifizierten Österreicherinnen geschafft hatte. Sie gesellte sich damit zu Zauchensee-Siegerin Scheyer und Super-G-Weltmeisterin Schmidhofer.

"Ich freue mich irrsinnig, dass ich das heute so erledigt habe", jubelte die Steirerin. In Cortina war Siebenhofer - wieder einmal - gestürzt und danach ganz heftig an einer bakteriellen Infektion erkrankt.

"Ich konnte nichts trainieren und stehe erst seit gestern wieder auf den langen Ski. Und heute schon habe ich gespürt, die alte Ramona kommt wieder und ist wieder fit. Dass ich das Ticket auch noch gelöst habe, ist genial", sagte sie lachend. Nun sei alles wieder gut.

Gold-Schmidhofer hat "gebremst"

"Ich freue mich, dass ich am Sonntag dabei bin und mich in Ruhe auf die WM-Abfahrt vorbereiten kann", so Siebenhofer. Deren "Nachbarin" Schmidhofer kam mit 2,68 Sek. Rückstand auch im zweiten Training über Platz 28 nicht hinaus und war langsamste Österreicherin, obwohl auch die Kombiniererinnen mitfuhren. Dennoch war die Super-G-Überraschungsweltmeisterin guter Dinge.

"Für mich war das ja eigentlich das erste Training", erklärte die erstmals seit ihrem Coup "ausgeschlafene" Steirerin. "Heute habe ich nicht mehr gebremst, sondern bin schon gefahren. Beim Sprung, wo sich Mirjam Puchner verletzt hat, habe ich aber nicht durchgezogen."

Schmidhofer ist sicher, sich noch deutlich steigern zu können. "Der nächste Schritt kommt Samstag, dann sollte es für Sonntag passen." Die Batterien seien aufgeladen, die Energie in die richtige Bahnen gelenkt. "Nur wenn ich die Augen zumache, sehe ich immer noch blitzende Kameras überall", gestand sie.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel