Kanadier gewann Super-G: Dabei ist sein Mega-Abflug erst zwölf Tage her.
Das Zielstadion, 12.31 Uhr. Erik Guay hält seine Head-Ski jubelnd in die TV-Kamera und grüßt seine Familie. In Ontario jubeln Eriks Ehefrau Karen (Bode Millers Ex), und die drei Töchter. Über das erste WM-Super-G-Gold für Kanada und darüber, dass der Papa heil im Ziel ist.
Am 27. Jänner hatte der 35-jährige Kanadier die Sportwelt geschockt. Bei der ersten Garmisch-Abfahrt hatte er einen Abflug à la Hermann Maier. Wie der "Herminator" blieb auch Guay bis auf ein paar Prellungen unverletzt.
Das ist kein Zufall. Denn Guay gilt als einer der härtesten Arbeiter im Skizirkus. Mit rot-weiß-rotem Background: Guay profitiert von der Red-Bull-Schmiede, sein Verbindungsmann ist Ex-ÖSV-Abfahrtscoach Robert Trenkwalder. Der hatte mit Guay bereits in Garmisch 2011 über Abfahrts-Gold gejubelt.
"Oldie" löst Reichelt ab
Schon damals wurde die Guay-Story als Märchen gefeiert: Mega-Talent, schon in St. Moritz 2003 Überraschungs-Sechster in Abfahrt und Super-G. Kurz später erstes Weltcuppodest, dann Knie zerfetzt. Comeback, Erster von fünf Weltcup-Siegen in Garmisch 2007.
Nach Gold 2011 wurde Guay noch dreimal am Knie operiert. Jetzt steht er wieder ganz oben - mit ihm jubelt noch ein Österreicher: Kanada-Coach Burkhard Schaffer. Guay löste Hannes Reichelt als ältesten Super-G-Weltmeister ab.