Fenninger beendet alle Spekulationen. "Bevor ich wechsle, höre ich auf."
Mit jedem WM-Rennen hat Anna Fenninger
bisher in Vail/Beaver Creek ihre Erfolgsliste
aber auch ihren Marktwert ausgebaut. Die Salzburgerin stärkte damit auch ihre Position hinsichtlich der nach der Saison anstehenden Sponsoren-Verhandlungen. Die 25-Jährige hat in den USA ihr Bekenntnis zu Österreich
erneuert, wünscht sich aber auch eine individuellere Behandlung im ÖSV.
Der Österreichische Skiverband verfügt unter Präsident Peter Schröcksnadel seit Jahrzehnten über ein erfolgreiches Modell, durch das die Athleten über ihre Lizenzvereinbarungen einen Teil ihrer Werbeinnahmen an den ÖSV zurückgeben, womit wiederum der Nachwuchs gefördert wird bzw. allgemeine Kosten für die Teams bestritten werden. Allerdings dürfen ÖSV-Athleten nicht mit Partnern aus Branchen werben, die zu jenen des Verbandes in Konkurrenz stehen.
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Fenninger bezieht Stellung
"Das alte Thema", meinte Fenninger deshalb, als man sie nach der Siegerehrung für die Abfahrt in Vail einmal mehr fragte, ob sie auch für ein anderes Land (Deutschland) fahren würde, wenn eventuelle neue Werbepartner mit dem ÖSV nicht kompatibel sein sollten. Das Thema war bereits nach dem Jahreswechsel medial öffentlich gemacht worden.
"Alles Spekulation. Das liegt nur daran, dass es dazu keine Information gibt und auch weiter keine geben wird", betonte die Salzburgerin und legte sich einmal mehr klar fest: "Ich werde nie für anderes Land fahren als Österreich. Wenn ich das müsste, dann lass' ich es lieber."
Fenningers deutscher Manager Klaus Kärcher ("Anna ist ein Glücksfall für die Werbung") weilt ebenfalls bei der WM. Sowohl von seiner als auch von ÖSV-Seite ist zu dem Thema aber Stillschweigen vereinbart.
Fenninger als Pionierin im ÖSV
In einer Hinsicht wollte sich Fenninger aber doch festlegen. "Es gab immer schon Athleten, die (im ÖSV, Anm.) ihre eigenen Wege gegangen sind. Zwar bisher mehr auf der Herrenseite, dass es nun auf der Damenseite auch so ist, das sind sie nicht gewohnt", ist sie überzeugt.
Erfolgslauf
Fenninger war dem Verband einst als "Supertalent" fast verloren gegangen, seit Kombi-Gold bei der WM 2011 geht es bei der Adneterin aber stetig bergauf. Im Vorjahr wurde sie nicht nur Super-G-Olympiasiegerin und Zweite im Riesentorlauf, sondern gewann auch die große Weltcup-Kristallkugel. Seit diesen Freitag hält die Gewinnerin von neun Weltcuprennen bei insgesamt sieben Medaillen, zwei bei Olympia, fünf bei WM.
Fenninger ist spätestens nach dem Rücktritt von Marlies Schild im vergangenen Oktober deshalb auch werbetechnisch zur Nummer eins im österreichischen Damenteam aufgestiegen. "Ich will mich mit niemandem vergleichen", betonte sie in Vail. "Ich will aber meinen Weg gehen und ob das jemand anderer gut oder schlecht findet, ist mir nicht wichtig. Mir muss es dabei gut gehen", betonte die Skifahrerin.
"Wir sind auch Einzelsportler"
Sie wünsche sich daher, dass der Verband diesen Weg generell akzeptiere. "Dass er aber auch seine Athleten als Individuen akzeptiert. Wir sind ein großes Team, aber auch Einzelsportler. Und genauso denken wir auch", sprach sie auch für andere.
Fenninger verwies auch auf die limitierte Zeit, die einem in der noch dazu nicht ungefährlichen Sportart Skirennfahren zum Geld verdienen zur Verfügung stehe. "Allzu lange geht das auch bei mir nicht mehr."