Unser Gold-Fluch bei der WM geht weiter. Dominik Raschner verliert das Finale im Parallel-RTL gegen den Deutschen Alexander Schmid. Adrian Pertl holt das nächste rot-weiss-rote Blech, fährt im kleinen Finale auf Platz 4.
Nach seiner etwas überraschenden Nominierung für die Ski-WM hat Dominik Raschner das Vertrauen in Edelmetall zurückgezahlt. Der Tiroler gewann am Mittwoch in Méribel im Parallel-Einzel Silber. Er musste sich nur Alexander Schmid geschlagen geben, der die erste Medaille für Deutschland bei dieser WM holte - und das erste WM-Gold für den DSV seit 1989.
"Ich kann es mir gar nicht schöner vorstellen gerade. Es ist wirklich ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen, bei einem Großereignis eine Medaille zu machen", freute sich Raschner nach dem Gewinn der sechsten ÖSV-Medaille bei den Weltmeisterschaften und der dritten in Silber. "Das Duell mit Adi war extrem spannend, war extrem knapp. Im Finale habe ich leider ein, zwei kleine Fehler gemacht, das spielt es da einfach nicht. Natürlich hätte ich gerne gewonnen, aber ich bin mit der Silbermedaille mehr als zufrieden."
"Es freut mich für den 'Raschi'. Er hat die Aufstellung für die WM bestätigt", sagte Männer-Rennsportleiter Marko Pfeifer. Die Sportliche Leitung im ÖSV hatte mit der Einberufung Raschners einige überrascht. Der 28-Jährige aus Mils war aufgrund der starken Trainingsleistungen und Platz zwei in Lech/Zürs im November 2021 nur für die beiden Parallel-Events nominiert worden. "Ich mache mir immer Gedanken. Ich habe mir auch in Cortina Gedanken gemacht, wo wir Pertl den Slalom fahren lassen als Außenseiter (Pertl gewann 2021 dann Slalom-Silber/Anm.)", so Pfeifer.
Pertl: "Sehr bitter"
Schmid präsentierte sich "unheimlich stolz und überglücklich" als verdienter Gewinner der Goldmedaille. Vor ihm hatte zuletzt 1989 mit Hansjörg Tauscher in der Abfahrt ein deutscher Skirennläufer einen WM-Sieg feiern dürfen. "Man muss so fokussiert bleiben und von Lauf zu Lauf schauen. Wenn man jeden Lauf konstant fährt, kann es weit nach vorne gehen." Unsere Ski-Stars hingegen, warten bei der WM in Courchevel und Meribel weiter auf eine Goldmedaille.
Bei den Männern hatte Pertl um 0,19 Sekunden gegenüber dem norwegischen Bronze-Gewinner Timon Haugan (mit der Hirscher-Skimarke Van Deer-Red Bull Sports ausgestattet) das Nachsehen. Raschner nahm die Auftakt-Hürde Mattias Rönngren aus Schweden leicht, im Viertelfinale setzte er sich gegen das norwegische Supertalent Alexander Steen Olsen durch. Pertl gewann zunächst das Duell mit US-Athlet River Radamus und eliminierte dann den Italiener Luca de Aliprandini. Somit war das ÖSV-interne Rendezvous im Halbfinale perfekt, dort ließ der Tiroler dem Kärntner Pertl trotz eines Fehlers in seinem zweiten Lauf auf dem blauen Kurs keine Chance.
Pertl fand es "sehr bitter", dass der bereits sechste vierte Platz für Österreich bei der WM an ihn ging. "Ich tue mir generell ein bisschen schwer, sobald eine leichte Spur da ist. Da bin ich oft ein bisschen zu rund von der Linie her, dann erwische ich die Spur nicht und kann das Tempo nicht so mitnehmen." Auch er freute sich für Raschner: "Er hat eine Superleistung gezeigt."