Lizz Görgl gewinnt mit Traumfahrt auf Eispiste Gold vor Mancuso und Riesch.
Erster Bewerb, erstes Gold - Österreichs Alpin-Team durfte gleich beim Auftakt der WM in Garmisch-Partenkirchen jubeln. Elisabeth Görgl schnappte sich am Dienstag auf dem "Eislaufplatz" Kandahar den Sieg im Super-G. Die Steirerin verwies mit einer couragierten Fahrt die US-Amerikanerin Julia Mancuso (+0,05 Sekunden) und die deutsche Lokalmatadorin Maria Riesch (0,21) auf die weiteren Podestplätze.
© Reuters
© APA
© Reuters
© Reuters
© APA
© APA
© Getty
© APA
© APA
© Getty
© APA
© Getty
© AP
© APA
© Reuters
© APA
© APA
© AP
© APA
© APA
© APA
© APA
© APA
© TZ ÖSTERREICH Kernmayer
© TZ ÖSTERREICH Kernmayer
© TZ ÖSTERREICH Kernmayer
© TZ ÖSTERREICH Kernmayer
© APA
© APA
© Reuters
© Getty
© APA
© Getty
© Reuters
© APA
© Reuters
© Getty
© Getty
© Reuters
© APA
© APA
© APA
© APA
Vonn klar zurück
Topfavoritin und Titelverteidigerin Lindsey Vonn (USA) musste sich körperlich angeschlagen mit Rang sieben zufriedengeben. Einer Medaille näher war die Salzburgerin Anna Fenninger als Fünfte, der Rückstand auf Bronze betrug aber doch recht deutliche 0,61 Sekunden. Die Tirolerin Nicole Hosp wurde Zwölfte, die Salzburgerin Andrea Fischbacher kam zu Sturz, krachte durchs Sicherheitsnetz und zog sich laut erster Diagnose eine Blessur in der rechten Kniekehle zu.
"Singen und gewinnen"
Für Görgl war der Super-G bereits der zweite große Auftritt bei der WM gewesen. Denn am Vorabend hatte die 29-Jährige als Schluss-Act der Eröffnungsfeier den offiziellen WM-Song "You're the Hero" zum Besten gegeben. "Singen und G'winnen, das passt gut zusammen", brachte es ÖSV-Sportdirektor Hans Pum nach dem Traumstart auf den Punkt.
Görgl war trotz des Einsatzes auf der Showbühne körperlich und mental voll bereit für den herausfordernden Super-G. "Ich habe genau das umgesetzt, was ich mir vorgenommen hatte. Das taugt mir, ich habe fast alles richtig gemacht", meinte die erste ÖSV-Super-G-Weltmeisterin seit 2003 (Michaela Dorfmeister).
© Reuters
© Reuters
© Reuters
© Reuters
© Reuters
© Reuters
© Reuters
© Reuters
© Reuters
© AP
© Reuters
© Reuters
© Reuters
© Reuters
© Reuters
© Reuters
© Reuters
© Reuters
© Reuters
© Reuters
© Reuters
© Reuters
Perfekter Kurs für Görgl
"Die schwierigen Verhältnissen sind mir entgegengekommen. Ich wusste, dass ich voll attackieren muss. Ansonsten hat man hier keinen Auftrag", sagte Görgl nach der ersten Gold-Fahrt ihrer Karriere. Ein besonderer Glücksbringer dürfte Kurssetzer Jürgen Kriechbaum sein. Der ÖSV-Trainer hatte auch den von Fischbacher gewonnenen Olympia-Super-G ausgeflaggt.
Mancuso hauchdünn geschlagen
Die größte Rivalin Görgls war wie erwartet eine US-Amerikanerin, allerdings überraschend nicht Vonn. Mancuso hatte im Ziel nur 0,05 Sekunden Rückstand. "Ich hätte oben mehr angreifen müssen. Unten habe ich dann den Ski richtig gehen lassen", sagte Mancuso. Riesch war erleichtert, dass sie gleich im ersten Bewerb ihrer Heim-WM eine Medaille errungen hat. "Das nimmt mir erst einmal den ganz großen Druck weg."
"Kämpfen, kämpfen, kämpfen"
Fenninger ging mit Startnummer 8 als erste Österreicherin ins Rennen und lag bis zur Fahrt ihrer Teamkollegin Görgl in Führung. "Das war der schwierigste Super-G meiner Karriere. Ich hatte während der Fahrt ein richtig schlechtes Gefühl, das war nur Kämpfen, Kämpfen, Kämpfen", beschrieb die 21-Jährige die schwierige Prüfung. "Ich war vor dem Start extrem nervös, ich wusste nicht, wie ich da runter kommen soll", gestand Fenninger.
Fischbacher rutschte aus
Wie eisig sich die Kandahar präsentierte, sah man eindrucksvoll beim Sturz von Fischbacher. Die Super-G-Olympiasiegerin 2010 stellte vor einer Linkskurve die Ski viel zu früh quer, driftete ins Tor hinein, verlor den Innenski und kam zu Sturz. Die Rutschpartie ging über weit mehr als hundert Meter durch die Streckenpassage mit dem bezeichnenden Namen "Hölle". Fischbacher durchschlug das erste Sicherheitsnetz, erst das zweite bremste sie dann unsanft.
Fischbacher sprach von einem "kleinen Blackout". "Ich weiß nicht genau was los war. Ich hab den Schwung um zehn Meter zu früh angesetzt. Dann konnte ich nichts mehr machen und der Zaun ist immer näher gekommen", berichtete Fischbacher, die nach dem Sturz über Schmerzen in der Kniekehle klagte. "Ich hab den Zaun ein bisschen blöd erwischt."
Vonn chancenlos
Titelverteidigerin Vonn hatte nach ihrer am vergangenen Mittwoch erlittenen Gehirnerschütterung lange überlegt, ob sie an den Start gehen soll. "Es war vielleicht die falsche Entscheidung. Das war heute nicht ich. Ich hatte keine Chance, mein Bestes zu geben. Mein Kopf war leer. Aber ich gratuliere der Lizz, sie hat das wirklich super gemacht", sagte Vonn bitter enttäuscht. Hauptziel ist es nun, bis zur Abfahrt (Sonntag) fit zu werden. Die Gesamt-Weltcup-Siegerin überlegt nun, aufs erste Abfahrtstraining am Donnerstag zu verzichten.