Die erste WM-Medaille hat Aleksander Aamodt Kilde nun endlich eingesackt. "Das war doch für viele, viele Jahre eine große Last auf meinen Schultern. Es war eines meiner größten Ziele, das zu schaffen", sagte der Norweger nach der Siegerehrung für die Silbermedaille im Super-G am Donnerstag.
Tags zuvor hatte seine Freundin Mikaela Shiffrin in der gleichen Disziplin ebenfalls Silber gewonnen. "Jetzt wollen wir bei der nächsten Möglichkeit Gold holen", kündigte er an. Für beide sei es ein guter Start in die WM in Frankreich gewesen - und eine "coole Story", wie Kilde fand. "Wir können jetzt hier sitzen und Selbstvertrauen haben. Gleiche Startnummer, gleiche Silbermedaille", betonte der 30-Jährige, der nur um eine Hundertstelsekunde von dem Kanadier James Crawford geschlagen worden war.
"Es gab eine Kurve im unteren Teil, wo ich es ein bisschen verpasst habe. Da hat Crawford mir 19 Hundertstel abgenommen und praktisch das Rennen gewonnen", meinte Kilde, der trotzdem hervorhob: "Es fühlt sich mehr danach an, Silber gewonnen zu haben, als Gold verloren zu haben." Die Eclipse-Strecke in Courchevel komme ihm entgegen, daher rechne er sich auch für die Abfahrt am Sonntag etwas aus. "Es ist ein technischer Hang, es liegt mir sehr. Ich würde sagen, es ist einer der Hänge, die am meisten Spaß machen, denn es passiert so viel. Es geht Schwung auf Schwung, große Sprünge."
Pinturault blüht in der Heimat auf
Für den in Courchevel aufgewachsenen Alexis Pinturault war der Gewinn der Bronzemedaille "simplement extraordinaire", wie er erzählte. Am Dienstag hatte er sich schon zum Weltmeister in der Alpinen Kombination gemacht. "Ich bin mit dem Gedanken hergekommen, dass eine Medaille hier schon ein Traum wäre", berichtete der 31-Jährige, der im Weltcup in dieser Saison unter seinen eigenen Erwartungen gefahren war. Er hatte kein Rennen gewonnen und nur in Beaver Creek als Super-G-Dritter ein Podium erreicht. "Das bei den Weltmeisterschaften in Frankreich dann alles so hinzubekommen, ist nicht einfach."
Eine Heim-WM habe er nur "einmal in meiner Karriere, in meinem Leben. Ich wollte deshalb noch mehr attackieren, als ich es in der Vergangenheit getan habe." Dabei kenne er die Gegebenheiten gar nicht besser als die Konkurrenz. "Sie wurde für die WM extra hergerichtet, davor war es keine Piste für Training oder Wettkämpfe. Meine Hausstrecke ist die, auf der die Frauen im Weltcup hier immer fahren."