Starker Auftritt
Gold! ÖSV-Stars triumphieren im Team
10.02.2015
Im Finale setzten sich Hirscher & Co. gegen Sensationsteam Kanada durch.
Angeführt von Kombinations-Weltmeister Marcel Hirscher hat Titelverteidiger Österreich am Dienstag (Ortszeit) in Vail den Teambewerb der 43. alpinen Ski-Weltmeisterschaften gewonnen. Mit einem 3:1-Finalsieg über das Überraschungsteam aus Kanada holten Hirscher, Eva-Maria Brem, Michaela Kirchgasser und Christoph Nösig die bereits vierte Goldene für das ÖSV-Team in Colorado.
Nach sieben von elf Bewerben halten die Österreicher nun schon bei sieben Medaillen (4 Gold/2 Silber/1 Bronze). Bronze sicherte sich Schweden mit einem 3:1-Erfolg über die Schweiz. Es war der erste Podestplatz für die Skandinavier bei den Titelkämpfen in Vail/Beaver Creek.
Kanada legt vor
Das topgesetzte ÖSV-Team, dem noch Kombi-Vizeweltmeisterin Nicole Hosp und Philipp Schörghofer angehörten (beide blieben ohne Renneinsatz, erhielten aber Gold), startete mit dem erwarteten 4:0-Sieg über Argentinien im Achtelfinale. Im Viertelfinale folgte dann ein 3:1-Erfolg gegen Norwegen. Nach einem weiteren 3:1 über die Schweiz war der Finaleinzug perfekt.
ÖSV-Superstar Hirscher, für den es die bereits vierte WM-Goldmedaille war, gewann als einziger im ÖSV-Team alle seine vier Duelle und ist damit in WM-Teambewerben weiter ungeschlagen. Der 25-jährige Salzburger ist nun gemeinsam mit Toni Seelos, der ebenfalls vier Goldene und eine Silberne bei Weltmeisterschaften holte, Österreichs alpine Nummer zwei. Nur Skilegende Toni Sailer, mit sieben Mal Gold und ein Mal Silber der bisher erfolgreichste Skirennläufer der WM-Geschichte, liegt vor Hirscher.
Die Fahrt von Marcel Hirscher
"Zweiter Bewerb, zweite Goldene, das passt", betonte der dreifache Weltcup-Gesamtsieger, der auch im Slalom als Titelverteidiger und im Riesentorlauf zu den Topfavoriten zählt. Hirscher ist ein Fan des Teambewerbs. "Es ist cool wenn man miteinander für Österreich kämpfen kann", meinte der Annaberger, der sich als erster Mann bei diesen Titelkämpfen zum Doppel-Weltmeister kürte.
Kirchgasser bringt Team voran
Während es für Brem und Nösig das erste Edelmetall war, durfte sich Ersatzfrau Hosp über die bereits zwölfte Medaille bei einem Großereignis freuen. Für Kirchgasser, am Vortag bereits Dritte in der Kombination, war es die insgesamt sechste WM-Medaille, von denen sie allein vier in Serie im Teambewerb (3 Gold/1 Silber) eroberte.
Die USA blieben dagegen erneut ohne Edelmetall im Teambewerb. Das Gastgeber-Team, in dem Superstar Lindsey Vonn fehlte, aber die Olympiasieger Ted Ligety und Mikaela Shiffrin standen, unterlag im Viertelfinale Schweden 1:3. Dafür schaffte die nur als Nummer zehn gesetzte kanadische Mannschaft die Sensation.
Nösig fixiert den Titelgewinn
Das Ergebnis im Teambewerb
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Die Stimmen zum ÖSV-Sieg
Marcel Hirscher (AUT/Gold): "Es war schon spannend, brutal knapp, ein harter Fight, aber genial. Christoph hat brutal gut gezeigt, dass er dem Druck standhalten kann und hat Gas gegeben. Es ist cool, wenn man miteinander für Österreich kämpfen kann. Die Medaille ist schon wichtig, weil ja trotzdem eine Leistung erbracht wird. In anderen Sportarten, wie Biathlon, ist es normal, dass es eine Teamwertung gibt, bei uns braucht es noch Zeit, bis sich das festigt. Zweiter Bewerb, zweite Goldene, das passt. Ich werde jetzt morgen Riesentorlauf trainieren, schauen, dass ich ein gutes Feeling kriege und am Donnerstag nochmals und am Freitag geht es eh schon los."
Michaela Kirchgasser (AUT/Gold): "Ich bin froh, dass wir es geschafft haben, es war eine enge Geschichte. Ich habe am Anfang das Problem gehabt, die Spur zu treffen. Es ist schon cool, sich gegenseitig zu pushen und wenn man sich gemeinsam freuen kann."
Eva-Maria Brem (AUT/Gold): "Es ist schon sehr speziell, als Erster oben zu stehen bei der ersten WM. Ich war ein bisschen angespannt, aber ganz cool mit einem Plan im Kopf. Ich habe genau gewusst, was zu tun war, das hat mir geholfen. Die ganze Gesichte ist unglaublich und zeigt, dass sich kämpfen im Leben auszahlt. Für mich persönlich ist es wunderschön und gibt mir sehr viel Kraft für den Riesentorlauf. Es war der Wunsch so zu starten, das kann man aber nicht erwarten, ich habe eine riesige Freude."
Christoph Nösig (AUT/Gold): "Ich habe schon gewusst wie es steht, es war also schon ein großer Druck. Ich habe ins Ziel rein alles riskiert, mal geht es auf, mal nicht, heute ist es aufgegangen. Ich habe mich von Anfang an heute wohlgefühlt da runter, es eigentlich genossen. Es ist unglaublich, ich freue mich irrsinnig, weil es nicht selbstverständlich ist, Teil der österreichischen Mannschaft bei einem Teambewerb zu sein. Für mich ist ein Riesentraum in Erfüllung gegangen."
Hans Pum (ÖSV-Sportdirektor): "Es war nichts für die Nerven, wirklich spannend. Unsere sind wirklich hervorragend gefahren. Der Erfolg ist sehr wichtig für uns. Wir haben bisher sehr gut abgeschnitten und führen auch im Nationencup, da ist es wichtig, dass wir auch den Teambewerb gewinnen. Dementsprechend haben wir auch aufgestellt."