Er ist unsere größte Hoffnung - und unser WM-Patient: So geht es ihm.
Die Hiobsbotschaft verbreitete sich wie ein Lauffeuer: Marcel Hirscher ist krank! Am Freitag wollte unser Ski-Held eigentlich das Training für die Kombi-Abfahrt bestreiten, doch dann ging nichts mehr. Schon in der Nacht hatte er kaum ein Auge zugetan.
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"Marcel hat Gliederschmerzen und erhöhte Temperatur. Er hat sich schon am Abend nicht wohlgefühlt und in der Nacht nicht geschlafen", erzählte Pressebetreuer Stefan Illek. Hirscher blieb in seinem Zimmer im ÖSV-Hotel Laudinella in St. Moritz-Bad. Er schnappe sich eine Wärmeflasche und legte sich wieder ins Bett.
Am Samstag gab es leichte Entwarnung: Der Zustand von Marcel hat sich gebessert. Samstagvormittag stand für ihn Slalomtraining auf dem Programm. "Die Symptome sind nicht mehr vorhanden. Dennoch ist er noch geschwächt", teilte der ÖSV mit.
Zittern um die Kombination
Hirscher hat gemeinsam mit Romed Baumann sowie Frederic Berthold in Sils vier Fahrten absolviert. "Es waren gemütliche Fahrten, aber es geht ihm auch nach dem Training körperlich gut. Er hat keine Symptome mehr, nimmt nichts, braucht keine Behandlung mehr", berichtete Pressebetreuer Stefan Illek.
Man werde nun noch den Nachmittag abwarten, bevor man das weitere Programm festlegen und darüber entscheiden wird, ob der Kombiplan aufrecht bleibt. Sonntag wäre ein Abfahrtstraining geplant, Montag die Alpine Kombination, in der ist Hirscher Titelverteidiger. Jetzt beginnt der Wettlauf mit der Zeit.
(c) GEPA
"Es wäre schade, wenn er die Goldene nicht verteidigen könnte", so Illek. Nach dem Super-G, wo er 21. wurde, plant Hirscher noch vier weitere Starts bei der WM. Nicht nur sein WM-Monsterprogramm kostet Hirscher viel Kraft.
Trainings-Farce als Mitgrund
Am Donnerstag war er einer der großen Leidtragenden. Das Abfahrtstraining wurde häufig unterbrochen und erst sehr spät endgültig abgesagt. Gleich sechs Mal hieß es für Hirscher sich auf den Start vorzubereiten. Bis die Einheit gecancelt wurde, Marcel ohne Trainingsfahrt blieb.
"Förderlich war das für seine Gesundheit sicher nicht, die ganze Zeit in der Kälte am Berg zu warten", meinte Illek. Tausende Skifans in der Heimat hoffen, dass Hirscher rechtzeitig fit wird.
Positiv: Seine Kerndisziplinen Riesentorlauf und Slalom steigen erst Ende nächster Woche. Sie haben oberste Priorität, wie Illek festhält. Der bald sechsfache Gesamtweltcupsieger ist unsere größte Gold-Hoffnung.