Rückschlag

Piste zerstört: WM-Eklat um Manuel Feller

Teilen

Manuel Feller wollte sich eigentlich optimal auf die Ski-WM vorbereiten. 

Optimal ist der Einstieg in die Ski-WM für Manuel Feller nicht vonstattengegangen, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Nach verpasstem Flug freute er sich zwar über einen guten Trainingstag in Vemdalen, am nächsten Tag war dann aber der Kurs vom Pistengerät weggeräumt worden. In Aare angekommen, läuft es besser, der Blick auf die Rennpiste sorgt aber auch nicht gerade für ein Hochgefühl.
 
Die gute Laune lässt sich der 26-jährige Feller trotz des "in die Hose gegangenen" Trainingstages nicht verderben. "Die Trainer haben sechs, sieben, acht Stunden geschaufelt, am nächsten Tag am Berg war der Lauf weg und der Ratrac drinnen. Das hieß zusammenpacken und Abreise nach Aare", schilderte Feller. Noch am Dienstagnachmittag absolvierte er eine Slalomeinheit im WM-Ort. "Eine sehr gute Einheit, aber das war natürlich ein längerer und anstrengender Tag dann."
 

Kritik an Zustand der Piste

Blöderweise hat ihm der angesehene Kombinationsslalom aber einen Blick auf die Rennpiste gegeben, den er sich so nicht vorgestellt hatte. "Das musst du zuerst mal zusammenbringen", sagte er und meinte die in Mitleidenschaft gezogene Piste. War sie für die Speedbewerbe in sehr gutem Zustand, so scheint der Stock nicht zu reichen, um auch noch den Technikrennen auf der Abfahrtspiste standzuhalten. Daher wurde bereits mit Salz gearbeitet. Die Frage ist, wie sich die Temperaturen entwickeln und wie viel Salz der Schnee verträgt.
 
"Sie haben es echt geschafft, dass sie bei minus zehn Grad die Piste zerstört haben. Das Flutlicht ist für den zweiten Durchgang und die Pistenverhältnisse auch nicht der Burner, aber es ist für jeden das Gleiche. Aber umso schwieriger die Verhältnisse sind, umso besser waren meine Leistungen meistens, von dem her freue ich mich trotzdem riesig drauf", lässt er sich nicht unterkriegen. Mittwoch stand eine Kondition-Einheit auf dem Programm ("kleinen Reiz gesetzt"), Donnerstag nochmals Riesentorlauftraining. "Dann geht es eh schon los."
 
Der Slalom-Vizeweltmeister von St. Moritz fühlt sich in beiden Disziplinen sehr gut vorbereitet. "Ich weiß, ich habe jetzt in fünf Rennen vier Ausfälle gehabt. Aber ich fühle mich trotzdem sicherer und stärker, als ich je vorher war", versicherte Feller. Nach dem dritten Platz im Zagreb-Slalom, produzierte er in Adelboden einen Doppelausfall in Riesentorlauf und Slalom, in Wengen hievte er sich als Zweiter im Slalom erneut aufs Podest, ehe er sich mit den Nullnummern in Kitzbühel und Schladming daheim eine große Klatsche abholte.
 

Volles Risiko

"Ich stehe halt einfach nicht am Start, um Vierter, Fünfter Sechster zu werden, sondern wenn du das Gefühl hast, dass du weißt, du kannst vorne mitfahren, dann versuchst du das natürlich auch. Das habe ich in Kitzbühel und Schladming definitiv probiert, es ist mir nicht aufgegangen, aber jetzt ist es auch schon Geschichte. Aber vielleicht habe ich ein bisserl weniger Druck hier", sagte er im APA-Gespräch.
 
Er fühle sich in beiden Disziplinen sehr stark. "Vor allem der Slalomschwung ist momentan richtig schnell. Man weiß von den Bedingungen nicht, was uns erwartet, aber ich glaube, wir sind sehr gut vorbereitet." Er würde jedenfalls mit einhundert Prozent fahren, und Passagen, wo das nicht geht, würde er normalerweise auch gut überstehen. "Auf diesem Hang gibt es sowieso nur hundert Prozent und vielleicht die eine oder anderen Stelle mit 98."
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten