Slalom-Triumph
Hirscher: "Es war so emotional"
18.02.2013
Der Salzburger holte im Abschluss-Bewerb seine dritte Medaille.
Marcel Hirscher (23) hat es tatsächlich geschafft. Nach Gold im Teambewerb und Silber im Riesentorlauf wurder der WM-Slalom am Sonntag zur großen Hirscher Show. Der Salzburger brachte seine Führung nach dem ersten Durchgang souverän ins Ziel und holte die ersehnte Gold-Medaille. Hirscher sorgte mit seinem Triumph für den perfekten Abschluss der Heim-WM in Schladming. ÖSTERREICH traf unseren WM-Helden nach seinem Triumph.
ÖSTERREICH: Marcel, wie haben Sie das gemacht?
Marcel Hirscher: (lacht) Locker bleiben ist da sehr schwer. 15 Minuten vor dem Start
habe ich dummerweise angefangen, über dieses Rennen und das ganze Leben nachzudenken. Vier Millionen Österreicher schauen zu, alleine 40.000 hier auf dem Berg. Was passiert, wenn ich einfädle? Oh mein Gott, dachte ich mir, die werden mich töten.
ÖSTERREICH: Wie konnten Sie sich dann wieder auf das Rennen konzentrieren?
HIRSCHER: Ich habe mich dann entschieden, die Situation durch meine Augen zu sehen. Was kann ich tun? So schnell wie möglich Ski fahren. Lieber ausscheiden als wieder Vierter werden. Das war meine Entscheidung. Ich habe es dann als Spiel gesehen. Es hat Spaß gemacht, Teil dieses Spiels zu sein.
ÖSTERREICH: War die Zieldurchfahrt das Größte, was Sie bisher in Ihrer Karriere erlebt haben?
HIRSCHER: Vielleicht, wahrscheinlich. Ich weiß es nicht. Es war unglaublich emotional. Lasst die Bilder einfach für sich sprechen. Diese Bilder sagen mehr als tausend Worte.
ÖSTERREICH: Sie werden bereits mit Skilegenden wie Franz Klammer verglichen. Wie gefällt Ihnen das?
HIRSCHER: Das ist mir nicht so bewusst. Trotz meines jungen Alters habe ich schon sehr viel gelernt. Im Leben ist es nicht das Wichtigste, ein Ski-Weltmeister zu sein. Es gibt andere Dinge, die wichtiger sind: meine Familie, meine Freundin Laura, meine Freunde, gesund bleiben.
ÖSTERREICH: Sie haben die Nacht vor dem Rennen nicht im Hotel, sondern zu Hause verbracht. Warum?
HIRSCHER: Das war eine sehr, sehr gute Entscheidung. Als ich daheim die Haustüre zugemacht habe, konnte ich die WM einfach beiseiteschieben. Ich habe die Nacht mit meiner Freundin verbracht, und der Hund war auch ab und zu dabei.