Sie fällt jetzt neun Monate aus - Vonn-Betreuer kritisiert die FIS.
Kreuz- und Innenband ab, Haarriss am Schienbeinkopf. So brutal war Lindsey Vonn während ihrer elfjährigen Karriere noch nie bedient. Als ihr der Arzt im Krankenhaus von Schladming offenbarte, dass sie mindestens neun Monate pausieren müsste, meinte sie mit einem Lächeln: „Geht nicht. Ich muss in Lake Louise wieder gewinnen.“
Nach der Operation wartet lange Reha auf Lindsey
Wenigstens ihren Humor dürfte sie behalten haben. Doch längst wird im Skizirkus getuschelt, ob die vierfache Gesamtweltcupsiegerin jemals wieder zurückkommt. Mit 28 Jahren zählt Vonn nicht mehr zu den jüngsten Läuferinnen.
Ihr Red-Bull-Betreuer Robert Trenkwalder wischt alle Rücktrittsgerüchte entschieden vom Tisch: „Wir haben zu keinem Zeitpunkt an ein Karriereende gedacht. Lindsey wird sich wieder zurückkämpfen.“
Kann die Olympiasiegerin noch einmal alle Kräfte aufbringen? Viel hängt vom Ausgang der Operation ab. Fest steht: Danach wartet eine langwierige Rehabilitation auf Lindsey.
Sie selbst hat immer betont, bis zu den Winterspielen 2014 in Sotschi zu fahren. Als idealen Rücktrittszeitpunkt hat sie einmal die Ski-WM 2015 in ihrer Heimat Vail genannt. Diese Pläne sind für Vonn vorerst einmal in ganz weite Ferne gerückt.
Während das US-Girl fluchtartig Schladming verlassen hat, ist eine Diskussion über den Hergang ihres Horror-Crashs entbrannt. Der für das Skandalrennen verantwortliche FIS-Renndirektor Atle Skaardal behauptet, dass Lindsey ein Fahrfehler passiert sei. Dem widerspricht Vonns Betreuer Trenkwalder vehement: „Blödsinn. Sie ist viel schneller als andere zum Sprung gekommen. Und dort, wo sie gelandet ist, war noch zu viel Schnee.“