Doppelgold

Lizz Görgl am Weg zum Superstar

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Super-Lizz ging immer ihren Weg und wurde bei der WM in Garmisch belohnt.

Nach Gold im Super-G in Garmisch-Partenkirchen hat Elisabeth Görgl "eine große Erleichterung" verspürt. In der Abfahrt am Sonntag ließ die Steirerin neuerlich Gold folgen und avanciert damit zum weiblichen Superstar der Welttitelkämpfe in Bayern. Damit hält die 29-jährige bei fünfmal Edelmetall, denn nach WM-Bronze in der Super-Kombination 2009 in Val d'Isere errang sie bei den Olympischen Winterspielen vor einem Jahr dritte Plätze in Abfahrt und Riesentorlauf.

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Ein wichtiger Schritt in der Entwicklung von Elisabeth Görgl war die Entscheidung gewesen, ihren eigenen Weg zu gehen. Vom Grundimpuls, mitzuziehen und besser sein zu wollen als Familienmitglieder, hatte sie sich befreien müssen, erzählte die Steirerin einmal. Mutter Traudl Hecher-Görgl hat 1960 in Squaw Valley und 1964 in Innsbruck jeweils Olympia-Abfahrts-Bronze gewonnen, die zwei Weltcupsiege des Bruders Stephan Görgl hat seine Schwester mit drei (2 Riesentorlauf je 2008, 1 Super-G 2009) überboten.



Zu große Erwartungshaltung, die auf einem lastet. Zu großer Druck, den man sich macht. Zu viel nachgedacht - das gehört im sportlichen Leben der Elisabeth Görgl nun der Vergangenheit an. Das aktuelle Erfolgsrezept, das die 29-Jährige bei den Weltmeisterschaften in Garmisch-Partenkirchen zu Erfolgen führt, ist eine Mischung aus Ruhe und Lockerheit. Nur den Dickschädel, verriet die Steirerin, habe sie sich behalten, weil sie auch in Zukunft mit voller Leidenschaft durchziehen werde, wozu ihr das Gespür rate.

Am 10. März 2000 in Sestriere hatte die Slalom-Junioren-Bronzemedaillengewinnerin von 1999 im Torlauf von Sestriere ihr Weltcup-Debüt gegeben (31.), am 5. Jänner 2003 fuhr sie im Slalom von Bormio als Zweite hinter der Kroatin Janica Kostelic erstmals in ihrer Karriere auf das Podest. Fünf Jahre später mit 26 gelang der erste Sieg. Die in Bruck an der Mur geborene, in Kapfenberg-Parschlug aufgewachsene und in Innsbruck wohnende Stams-Maturantin hat drei Kreuzbandrisse hinter sich, mit 16 bzw. 17 Jahren sowie zuletzt im Februar 2001.

An Talent und Ehrgeiz hat es Görgl nie gemangelt, doch kam die Karriere der als potenzielle Gesamtweltcupsiegerin gehandelten Athletin erst spät in Schwung. Lange habe es ihr Probleme bereitet, ihre Sachen durchzuziehen und sich zu fokussieren. "Wenn du dich nicht verletzt, wirst du alles niederreißen, sagte man mir nach. Mit dieser Erwartungshaltung ist es nicht so leicht umzugehen, vor allem wenn man so jung ist. Und wenn man charakterlich so veranlagt ist, wie ich es bin. Da kann es ganz schön schwierig werden", erzählte sie nach dem Gold-Gewinn im Super-G.

Das Gesangstalent ließ sich für Garmisch-Partenkirchen als Interpretin des offiziellen WM-Songs verpflichten, die Aufgabe zauberte ihr ein befreites Lachen ins Gesicht. Für Rennsportleiter Herbert Mandl war sie schon vor der zweiten Medaille ein Superstar der WM gewesen. "Den WM-Song zu singen und dann gleich den Einstiegsbewerb zu gewinnen, wenn das so aufgeht, dann ist eigentlich schon fast Märchenhaftes geschehen", hatte er gemeint. In der Super-Kombi am Freitag wurde es der gute fünfte Rang, doch schon in der Abfahrt schrieb Görgl wieder entscheidend für die Medaillenwertung an.

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