Trotz Beinbruchs blieb Hirscher im WM-Kader. Hofft er auf ein WM-Wunder?
Sonntagvormittag bekam Hirscher im 1. RTL-Durchgang von Hinterstoder einen Schlag, der ihm die Bindung aufschlug. Er stürzte derart unglücklich, dass er sich im linken Knöchel verletzte. Seither durchlebt unser bester Slalom- und Riesentorläufer ein Wellental der Gefühle. Hirscher -Vater Ferdinand, der den Sturz hautnah erlebte, schildert: „Erst war Marcel völlig fertig. Aber auf dem Weg von Hinterstoder ins Krankenhaus, als der Schmerz im Knöchel nachgelassen hat, hat er schon wieder zuversichtlich gewirkt.“
Sonntag, 15.50 Uhr. Nach der Untersuchung bei ÖSV-Arzt Herbert Resch die niederschmetternde Diagnose: Kahnbeinfraktur im linken Knöchel. „Hirscher fällt damit für die Weltmeisterschaft in Garmisch-Partenkirchen aus. Voraussichtliche Pause: 6–8 Wochen“, hieß es in der Presseaussendung des Österreichischen Skiverbands.
Exakt 32 Minuten später schickte der ÖSV den 24-AthletInnen-Kader für die WM in Garmisch aus: mit Marcel Hirscher. Macht sich da etwa jemand noch Hoffnungen auf eine Wunderheilung? „Die Kader-Aufstellung und die Diagnose haben sich überschnitten“, erklärt ÖSV-Sportdirektor Hans Pum. „Abgesehen davon hätten wir aufgrund der Verletzungsausfälle unser Kontingent sowieso nicht ausgeschöpft.“
Blitz-Heilung schafft
nicht einmal ein „Guru“
Ganz vom Tisch dürfte die Sache aber nicht gewesen sein. Insider erinnerten an Kombi-Olympiasieger Felix Gottwald, der einen Schulterblattbruch in nur wenigen Tagen durch energetische Kräfte heilen ließ. Ferdinand Hirscher: „Ich habe an Kalifa (den Wunderheiler aus Hallein, Anm. d. Red.) gedacht. Eine Bänderverletzung könnte er vielleicht hinbekommen, aber für einen Bruch ist die Zeit einfach zu kurz.“
Hirscher senior holte Montag noch eine zweite Medizinermeinung ein. Bis Donnerstag wird entschieden, ob Marcels Knöchel konservativ (mit Gips) behandelt oder ob er operiert wird. Fakt ist: Bis zum WM-Riesentorlauf (18. Februar) bzw. -Slalom (20. Februar) kann Hirscher nur ein Wunder fit bekommen.