Mit den Plätzen 6 (Lake Louise), 7 (Beaver Creek) und 6 (Gröden) hatte Mayer schon vor Kitzbühel die konstanteste Bilanz aller rot-weiß-roten Super-G-Läufer. Dass der 22-jährige Kärntner ausgerechnet in Kitzbühel seine erste Podest-Platzierung einfuhr, war "wie ein Traum". Doch immer mehr Insider geben dem technisch starken Speed-Spezialisten auch in Schladming echte Sieg-Chancen.
Mayer vom Rollstuhl zum Geheimfavoriten für Gold
Dabei hatte der Sohn von Helmut Mayer, dem Olympia-Zweiten von Calgary 1988, im Sommer ernsthaft um die WM-Saison gebangt. Wegen einer reaktiven Arthritis, ausgelöst durch eine bakterielle Fleisch-Vergiftung, konnte er sich kaum bewegen. Er war an den Rollstuhl gefesselt und verlor 14 Kilogramm Körpergewicht - für einen Speed-Spezialisten ist das besonders schlimm. Doch Mayer gab nicht auf. Nachdem er Anfang November wieder ins Training einsteigen konnte, arbeitete er unglaublich konsequent am Comeback, wobei er wertvolle Tipps vom Papa bekam. So gesehen gleicht schon der 6. Platz Ende November beim Speed-Auftakt in Lake Louise einem kleinen Wunder. Und in Kitzbühel hätte Mayer um ein Haar sogar den dreifachen Super-G-Saisonsieger Aksel Lund Svindal gebogen. Nur 13 Hundertstel fehlten zum ganz großen Coup. Den peilt er morgen beim heimischen Saisonhöhepunkt in Schladming an.
In Kitzbühel fehlten nur 13 Hundertstel auf Svindal
Und wenn sich Edelmetall nicht ausgehen sollte? Dann hätten wir mit Hannes Reichelt (3. in Beaver Creek), dem WM-Zweiten von Garmisch 2011, ein weiteres heißes Eisen im Feuer. Romed Baumann und Georg Streitberger können dagegen in der WM-Saison keine Top-10-Platzierung vorweisen. Allerdings dominierte Streitberger die interne ÖSV-Qualifikation auf der Turracher Höhe - auf einem Kurs, der dem in Schladming nachempfunden wurde.