ÖSV-Alpinboss im großen oe24-WM-Interview

Ortlieb: 'Ich rechne mit 7 bis 9 Medaillen'

07.02.2023

Rechtzeitig vor der Herren-Kombi kommt auch ÖSV-Vorstand Ortlieb zur WM.

Zur Vollversion des Artikels
© GEPA
Zur Vollversion des Artikels

31 Jahre nach dem Abfahrts-Coup bei Olympia 1992 in Albertville ist Patrick Ortlieb zurück in Hochsavoyen. Erstmals in seiner neuen Rolle als Alpin-verantwortlicher Finanz-Boss im ÖSV-Präsidium. Nach dem über die Medien ausgetragenen „Hahnenkampf“ gegen Ex-Präsident Peter Schröcksnadel hofft Ortlieb, dass Ruhe einkehrt.

oe24: Herr Ortlieb, mit welchem Gefühl kommen Sie zur WM?
Patrick Ortlieb: In dieser Region hab ich einen Teil meiner Kindheit verbracht, bin die ersten großen Schülerrennen dort gefahren, später im Europacup und dann im Weltcup: Da gibt’s eine tolle  Infrastruktur und aufgrund der Höhenlage gibt es immer genug Schnee. Es wird eine großartige WM!

oe24: Im was muss passieren, damit die WM für uns großartig wird?
Ortlieb: Ich kann jetzt strapazierte Sprüche wie den von der verpatzten Generalprobe hervorholen. Wobei: So schlecht sind die Voraussetzungen nicht. Unsere Athleten sind top motiviert und top vorbereitet. Da kann alles passieren – von Wahnsinns-Ergebnissen  bis zum berühmten Wurm, der gleich mal drin sein kann, was ich aber nicht glaub. Der Zuschauer in Österreich erwartet sich Medaillen, und das zurecht.

oe24: Ihr Tipp?
Ortlieb: Ich bleib bei sieben bis neun Medaillen.

oe24: Wobei die Kombi zuletzt bei Großereignissen eine Bank war ...
Ortlieb: Ich hab auch jetzt ein gutes Gefühl. Nehmen wir Johannes Strolz her: So perfekt die letzte Saison gelaufen ist, so verkorkst war dieses Jahr bisher für ihn. Er aber hat jetzt nix zu verlieren, in der Kombi ist er eine ­Medaillenbank. Und wir haben den Blacky Schwarz, dem nix wehtut. Ich bin überzeugt, dass einer von den beiden zuschlägt.

oe24: Vinc Kriechmayr nimmt die Kombi nur aus Trainingszwecken mit ...
Ortlieb: Es ist offenbar Mode, die Kombi zu nützen, um auf dem Hang ein rennmäßiges Training zu fahren. Das kann man hinterfragen, andererseits ist es eine taktische Entscheidung: Unterm Strich zählt nur eine Medaille, und die holt sich Vinc in den Speedbewerben.

oe24: Sollte es nicht laufen, schwirrt das Gerücht herum, würde Ex-Präsident Schröcksnadel mit ­einem ,Plan B‘ lauern ...
Ortlieb: Dann soll er ihn haben. Ich hab mich in Kitzbühel mit dem Peter ausgesprochen und es passt alles. Ich werde ganz sicher nicht über die Medien mit ihm kommunizieren.

oe24: Und wie ist Ihr Verhältnis zu FIS-Präsident Johan Eliasch?
Ortlieb: Tadellos. Der ÖSV ist ein Teil der FIS, es bringt doch nix, wenn ­alle gegeneinander arbeiten. Nicht zuletzt komme ich auch jetzt zur WM, um mich mit ihm zu unterhalten.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel