Raich sah "gute und große Chance" im Herren-RTL früh zerstört.
Benjamin Raich hat am Freitag einen alles andere als guten Start in seine neunte alpine Ski-WM erwischt. Der Tiroler ging mit Nummer eins in den Riesentorlauf in Beaver Creek, schied aber gleich im ersten Durchgang aus. "Die Enttäuschung ist natürlich extrem groß, weil die Chance für mich eine gute und große war", meinte der 36-jährige Tiroler, der am Sonntag auch im Slalom startet.
Video: Raich und Nösig ausgeschieden
Raich trauert großer Chance nach
Schließlich war für Raich in Beaver Creek bei strahlendem Sonnenschein eigentlich "alles angerichtet". "Die Startnummer eins war heute grundsätzlich sehr gut. Zudem waren die Bedingungen gut und der Lauf hat perfekt für mich gepasst. Es wäre richtig dahingegangen", meinte der Pitztaler, der einer großen Chance auf seine bereits elfte WM-Medaille nachtrauerte.
Im oberen Abschnitt war Raich einer der Schnellsten im ersten Lauf. "Ich bin extrem gut reingekommen, hatte einen guten Zug." Allerdings lediglich bis zu einer Kante, bei der Raich nach ein ähnliches Missgeschick wie seiner Tiroler Landsfrau Eva-Maria Brem passierte.
Besichtigung schlecht umgsetzt
"Schon bei der Besichtigung hat man gesehen, dass das eine wichtige Stelle ist. Ich hab genau gewusst, wie es zu fahren ist. Leider hab ich's aber nicht ganz umgesetzt. Ich hab ein bisschen den Schneekontakt verloren und war dann zu gerade dran", berichtete Raich.
Raich schließt WM 2017 nicht aus
Auf die Frage, ob dies nun sein letzter WM-Riesentorlauf gewesen sei, meinte Raich: "Sicher nicht." Eine weitere WM 2017 in St. Moritz schloss Raich damit - zumindest in der ersten Emotion - nicht aus. Nun gilt Raichs volle Konzentration aber zunächst dem Slalom am Sonntag. "Ich muss das jetzt verarbeiten und mich dann konzentriert auf den Slalom vorbereiten. Und dann schauen wir, was ich am Sonntag zusammenbringe."
Auch Nösig gescheitert
Auch für den frisch gebackenen Teamweltmeister Christoph Nösig endete das WM-Rennen am Freitag bereits im ersten Lauf. Und wie Raich hatte auch Nösig bis zu seinem Out zu den absolut Schnellsten gezählt. "Es ist so gut wie schon lange nicht mehr gelaufen. Das ist ein Trost, macht aber auch den Ärger noch größer. Es war eine super Fahrt", meinte der Tiroler.
"Ich bin vielleicht ein bisschen zu wenig konsequent über den Außenski in den langen Schwung reingefahren, und dann ist mir ein klassischer Innenskifehler passiert. Aber das ist Rennfahren", so Nösig. Der 29-Jährige verlässt die USA nun "mit einem lachenden und einem weinenden Auge". "Teamgold war super, das war ein tolles Erlebnis. Heute waren die Teilzeiten positiv, leider hab ich's nicht runtergebracht. Aber es stimmt mich sehr zuversichtlich für die nächsten Rennen", bilanzierte Nösig.