Drama um Ski-Star
Raich rechnet fix mit seiner Rückkehr
17.02.2011
EInen Tag nach seinem Unfall trat Raich vor die Presse. Hier alle Infos.
Nicht einmal einen Tag nach seiner Knieoperation hat sich Benjamin Raich am Donnerstagnachmittag im Sanatorium Kettenbrücke der Barmherzigen Schwestern in Innsbruck in einer Pressekonferenz zu seiner Verfassung, aber auch zu seiner Zukunft geäußert. Raich betonte, dass es ihm relativ gut gehe und dass er derzeit nicht an ein Karriereende denke. Wichtig für ihn sei, wieder gesund und fit zu werden.
Verletzung im Teambewerb
Raich hatte sich beim Teambewerb der WM in Garmisch-Partenkirchen eine Riss des vorderen Kreuzbandes, einen Einriss des äußeren Meniskus und eine Knorpelabsprengung im Schienbeinkopf zugezogen und war noch am Mittwoch operiert worden. Vorwürfe zu seinem Missgeschick macht sich Raich nicht: "Ich bin nüchtern, motiviert, aufgewärmt und konzentriert ins Rennen gegangen. Wie in den letzten 25 Jahren. Wäre ich gestürzt, wäre es vielleicht noch blöder ausgegangen."
Bislang von Verltzungen verschont
Raich, der in seiner langen Karriere von schweren Verletzungen verschont geblieben war, habe nach seinem Fehler einen Knacks im Knie gespürt und sofort gewusst, dass es größere Probleme gibt. "Ich war dann sehr niedergeschlagen. Aber die Operation ist gut verlaufen", erzählte der 32-Jährige am Donnerstag. "Als ich aufgewacht bin, habe ich wieder Mut gespürt. Mein Ziel ist jetzt, gesund zu werden."
Benni schon fast schmerzfrei
Sein behandelnder Arzt Karl Golser berichtete, dass es dem verletzten Knie gut gehe, sein Patient fast schmerzfrei sei und das Knie nicht mehr geschwollen ist. "Die Operation haben wir durchgeführt, damit die volle Belastung wieder gegeben ist, denn gehen kann man auch ohne Kreuzband", sagte Golser. Nach der Therapie, die rund sechs Monate dauern wird, werde Raich sein Knie wieder voll belasten und in den Skisport zurückkehren können, war der Mediziner überzeugt.
Comeback schon im Auge
Auch Raich blickt zuversichtlich in die Zukunft. "Ich bin zwar beim Krückengehen ziemlich ungeübt, aber das werde ich schon lernen." Seine ersten Runden mit Krücken absolvierte er schon in seinem Zimmer. Schritt für Schritt will der Pitztaler nun die Therapie angehen: "Das ist eine Aufgabe, die ich annehme. Das bin ich meinem Körper schuldig. Und wenn ich voll fit bin, dann werde ich wieder Rennen fahren." Raich spekulierte, dass er schon beim Opening für die kommende Saison Ende Oktober in Sölden am Start stehen wird.
Marlies als Vorbild
Auftrieb gibt ihm auch das Comeback seiner Lebensgefährtin Marlies Schild, die sich im Oktober 2008 einen Trümmerbruch im Schien- und Wadenbein zugezogen hat und eine komplette Saison pausieren musste. Schild wurde damals ebenfalls von den Unfallchirurgen Golser und Gernot Sperner in Innsbruck operiert. "Das Comeback von Marlies gibt mir Zuversicht. Jetzt ist für Marlies wichtig, dass der Druck durch meine Verletzung weg ist. Sie wird im Slalom richtig Gas geben", sagte der Tiroler.
Kritik an FIS
Auf eine Materialdiskussion wollte sich Raich am Donnerstag nicht einlassen, sagte aber doch, dass die Verletzungsserie derzeit nicht zu akzeptieren sei. "Jetzt müssen die Herren, die entscheiden, auch einmal handeln", forderte Raich und hoffte: "Vielleicht ist etwas passiert, wenn ich wieder zurück bin. Es entscheiden aber Leute, die weit weg von uns sind."
Dabei weiß Raich, der beständigste ÖSV-Fahrer der vergangen Jahre, dass er mit seiner Verletzung "glimpflich" davon kam. "Wenn man an Hans Grugger denkt, dann relativiert sich dies alles. Dagegen sind meine Verletzungen nur Peanuts."
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14.58 Uhr: "Benni wird bis Samstag noch in der Klinik bleiben. Morgen wird mit der Therapie begonnen und Skifahren ist frühestens in 6 Monaten wieder möglich", so Dr. Golser.
14.55 Uhr: Die PK mit Raich ist vorbei. Eine Krankenschwester bietet Benni einen Rollstuhl an. Aber er verweigert und humpelt auf Krücken zurück aufs Zimmer.
14.51 Uhr: Raich weiter: " Gestern war ich schwer niedergeschlagen. Aber ich nehme das Ganze als Herausforderung an. So gebe ich nicht auf."
14.49 Uhr: Raich: " Gesundheit und Therapie stehen jetzt im Vordergrund."
14.44 Uhr: Raich: "Ich hab mir keinen Vorwurf zu machen, bin nicht einmal gestürzt. Das hätte auch bei einem normalen Trainingslauf passieren können."
14.38 Uhr: Raich muss die nächsten vier Wochen Krücken tragen.
14.35 Uhr: Golser: "Benni geht es gut. Er muss jetzt 6 Monate pausieren und Reha machen, dann ist das Knie wieder belastbar."
14.34 Uhr: Dr. Karl Golser: "Die Rehabilitationsdauer nach der OP ist entsprechend der Schwere der Verletzung"
14.33 Uhr: Raich: "Es ist meine erste große Verletzung."
14.30 Uhr: Und los gehts. Der ORF fragt Raich wie es ihm nach der Verletztung geht. Raich. "Mir gehts den Umständen entsprechend. Die Operation ist gut verlaufen."
14.27 Uhr: Benni Raich ist soeben in den Konferenzraum auf Krücken erschienen. Er nimmt auf einen Podium Platz stützt seinen verletzten Fuß auf einem Stuhl ab.
14.24 Uhr: In fünf Minuten geht die PK in Sanatorium Kettenbrücke in Innsbruck los. Die Konferenz wird im Erdgeschoss in einem kleinen Aufenthaltsraum stattfinden der extra eingerichtet wurde.
11.02 Uhr: Es soll heute über die OP und den weiteren Reha-Verlauf informiert werden. Beim ÖSV geht man jedenfalls davon aus, dass Benni seine Karriere fortsetzen wird: "So hört er nicht auf", meint ÖSV-Coach Rainer Gstrein, einer der engsten Vertrauten von Raich.
10.50 Uhr: Der verletzte Benjamin Raich gibt heute, Donnerstag, gemeinsam mit Dr. Karl Golser um 14.30 Uhr im Sanatorium Kettenbrücke in Innsbruck eine Pressekonferenz.