Reaktionen zum Super G
Reichelt: "Ich check das nicht"
09.02.2011
Alle Stimmen zum brutalen WM-Super G der Herren in Garmisch.
Hannes Reichelt (AUT/Silber): "Ich check das nicht so richtig. Normalerweise sind das ja nicht meine Verhältnisse. Ich dachte zunächst, dass ich einen 'gscheiten Blödsinn' zusammengefahren bin. Deshalb war ich zunächst auch sehr verwundert. Die unruhige, eisige Piste war extrem schwierig, zwischendurch war es stockfinster und die Füße waren bald müde. Da hat man sich kaum noch auf den Beinen halten können."
Christof Innerhofer
(ITA/Weltmeister): "Ich kann es gar nicht glauben, bin überglücklich. Das vergangene Jahr war eine so schwierige Saison. Es hat lange gedauert, bis ich das Selbstvertrauen wieder zurückbekommen habe. Ich habe mir vorgenommen, volle Kanne zu fahren. So ein Rennen kommt nur alle zwei Jahre. Ich habe Bode Miller gesehen und habe mir gedacht, so musst du auch fahren. Einfach das beste geben, dann kannst du dir im Ziel nichts vorwerfen. Das ist alles so unbeschreiblich. Unten zu warten war schwieriger als am Start zu stehen. Auf diesen Moment habe ich lange, lange gewartet."
Ivica Kostelic (CRO/Bronze): "Bei einer WM geht es im Gegensatz zum Weltcup um ein Rennen, in dem man alles riskieren kann. Daran habe ich mich heute gehalten. Natürlich hatte auch ich Kraftprobleme. Aber ich hab es nicht gezeigt. Dabei bin ich fast auf allen Vieren ins Ziel gekommen. Es war brutal schwer heute, das war sicher das schwierigste Rennen aller Disziplinen, die ich in meinem Leben gefahren bin. Ich war schon vor dem Freifall müde. Mit einer Medaille habe ich nicht wirklich gerechnet. Aber hier bin ich schon beim Finale gut gefahren."
Sigi Scheibner (Servicemann Reichelt): "Das Zittern, bis das Rennen aus war, war brutal groß. Hannes ist mit dem gleichen Ski wie in Hinterstoder gefahren, das Setup haben wir dort gefunden. Hinterstoder hatte ja auch viele eisige Teile, deshalb haben wir das gleiche Material benutzt. Wir arbeiten das ganze Jahr auf so was hin."
Romed Baumann (AUT/6.): "Auch die Besten waren heute nicht fehlerlos. Es war vom Start weg unruhig bis zum geht nimmer. Man hatte beim Fahren einfach kein gutes Gefühl. Mir war bald klar, dass das nicht für eine Medaille reichen wird."
Benjamin Raich (AUT/5.): "Ich muss mit Platz fünf leben. Natürlich war das Ziel, dass ich zumindest auf das Podium komme. Ich habe auch alles gegeben und mir daher nichts vorzuwerfen. Es fällt zwar schwer, aber ich kann es akzeptieren. Es war ein relativ langer und sehr unruhiger Super-G, der an die Grenzen der Leistungsfähigkeit ging. Aber mir ging es gut, an dem ist es nicht gescheitert."
Michael Walchhofer (AUT/11.): "Das ging an die Substanz. Ich war immer hinten nach mit dem Schwung, das kostet Kraft. Die Kombination aus schlechter Sicht und eisiger Piste war sehr schwierig. Heute hat man einen genialen Lauf gebraucht, und ich gratuliere dem Innerhofer, der ist gut am Ski gestanden."