Lokalmatadorin musste im Super G lange um Bronze zittern.
Als aktuelle Nummer eins im Gesamt-Weltcup hat sich Maria Riesch die Latte für die Heim-Ski-WM sehr hoch gelegt. Umso größer war die Erleichterung nach dem gelungenen Start in die Titelkämpfe. "Mit der Medaille habe ich mein Minimalziel erreicht, das nimmt ein bisschen den Druck heraus. Jetzt kann ich die WM noch mehr genießen. Aber ich will natürlich noch mehr", meinte Riesch nach Bronze im Super-G
am Dienstag in Garmisch-Partenkirchen.
Zittern bei Vonns Fahrt
Um ihre Bronzene musste Riesch allerdings gewaltig zittern. Als Topfavoritin Lindsey Vonn mit Nummer 22 am Start stand, schoss der Puls von Riesch noch einmal gewaltig in die Höhe. "Auf Platz drei steht man auf der Abschussposition. Bei Lindseys Fahrt war der Puls genauso hoch wie bei der eigenen Fahrt. Vierte wollte ich auf keinen Fall werden, das war eine Nervenzerreißprobe. So gesehen ist Bronze wie Gold", sagte die 26-jährige Olympiasiegerin 2010 in Super-Kombination und Slalom.
Kurs einer WM würdig
Mit einer Medaille im Super-G hatte Riesch "geliebäugelt, aber nicht gerechnet". Die herausfordernden Verhältnisse auf der Kandahar hatten vor allem Kritik von Vonn hervorgerufen, doch Riesch meinte zu diesem Thema: "Ein WM-Rennen soll eine Herausforderung für die Besten der Welt sein." Angesichts des Schwierigkeitsgrades war für Riesch klar, dass die von einer Gehirnerschütterung noch gehandicapte Vonn Probleme haben könnte.
"Lindsey hat nach dem Rennen gemeint, dass sie nicht fit war. Und die Bedingungen waren zu schwierig, um halb fit runterzufahren. Da muss man alle Sinne beisammen haben", sagte Riesch. Die nächste Riesch-Medaille ist bereits für den zweiten WM-Bewerb Super-Kombination "programmiert", da sollen ihre "Festspiele im Schnee" so richtig Fahrt aufnehmen.
Gold-Chancen in Superkombi
"Man kann eine Medaille niemals als sicher verbuchen. Aber die Chancen sind in der Super-Kombination definitiv am größten", sagte Riesch, die weiterhin locker mit dem Erfolgsdruck auf ihren Schultern umgehen möchte. "Man kann nichts erzwingen. Ich werde es weiter locker angehen und alles Unnötige ausblenden."
Dass nur 8.000 Fans zum WM-Auftakt kamen, nahm Riesch locker. "Es war unter der Woche. Und Slalom und Abfahrt werden sicher mehr Leute aus ihren Häusern rausholen. Da kommt sicher noch bisschen mehr Zug rein."