Abfahrt
Romar schreibt finnische WM-Geschichte
09.02.2013
Außenseiter sorgt als 5. für bestes finnisches Abfahrtsergebnis bei einer WM.
Um nur 0,39 Sekunden hat Andreas Romar am Samstag eine Medaille in der Schladminger WM-Abfahrt
verpasst. Der 23-Jährige hat damit dennoch für das beste Abfahrts-Ergebnis eines Finnen bei einer Weltmeisterschaft gesorgt. Nur eine Hundertstel schneller, und Romar wäre wie Klaus Kröll
im "Königsbewerb
" sogar Vierter geworden.
Understatement
"Nicht schlecht" kommentierte Romar sein bestes Karriere-Resultat knapp, also typisch finnisch. "Wir Finnen haben viele Gefühle, aber wir drücken sie eben nicht so aus", erklärte Romars Managerin Elina Kalela lachend. Die in Deutschland lebende Finnin hatte an diesem Samstag viel zu tun. "Mein Telefon läutet pausenlos, jeder will mit Andreas sprechen."
Flachländer
Dabei hatte der aus dem westfinnischen Flachland stammende Romar seine Skikünste auf einem 50 Meter hohen Hausberg gelernt. Klar, dass er sich deshalb zunächst in den technischen Bewerben versuchte und auch seine Weltcup-Debüt 2007 beim Slalom in Kitzbühel gab.
"Speed-Junkie" Romar wollte aber anders sein. Seit zwei Jahren fokussiert er sich deshalb voll auf Speedbewerbe, trainierte zunächst mit den Schweden und übt aktuell mit dem deutschen "Speed-Team". Im Jänner 2011 gelangen ihm als 17. der Super-Kombination von Wengen die ersten Weltcup-Punkte.
Finnische Medien jubilieren
Seit diesem Samstag sind die finnischen Medien aus dem Häuschen, denn nach dem Rücktritt von Janne Leskinen, 2006 WM-Vierter im Super-G, sorgte Romar endlich wieder für einen Erfolg im alpinen Speedbereich. In Finnland geben und gaben sonst eher Technik-Spezialisten wie Tanja Poutiainen oder zuletzt der zurückgetretene Riesentorlauf-Weltmeister Kalle Palander den Ton an.
Romars Erfolg war jedenfalls der größte in der finnischen "Abfahrtsszene" überhaupt. Bemerkbar gemacht haben sich die Finnen sonst eher im klassischen Speedski-Bereich durch Fahrer wie Kalevi Häkkinen oder Perry Lepala, die aber bekanntlich nur geradeaus fahren.
Zumindest im gegenüber dem Medaillen-Kampf deutlich engeren Krimi um die ebenfalls für die abendliche Siegerehrung berechtigten Plätze vier bis sechs, holte Romar in Schladming sogar "Silber". Kröll, er selbst sowie der sechst platzierte Schweizer Silvan Zurbriggen waren jeweils nur durch ein Hundertstel getrennt.