Mega-Show am Schlusstag
Schladming-WM war ein Riesen-Erfolg
17.02.2013
Nach dem fulminanten Finale fällt die Bilanz für die Schladming-WM positiv aus.
Um 14.25 Uhr war die WM gerettet: Gold! Als Marcel Hirscher
im Zielraum schreiend durch den Schnee lief, seinen Siegestanz zelebrierte und die 42.000 Zuschauer so laut jubelten, dass man es in seine Heimat Abtenau hören musste, war für Österreich die Welt wieder in Ordnung.
Auch wenn es nur die im Laufe der Geschichte 20.-erfolgreichste Ski-WM (von 39) für Österreich ist, auch wenn im Medaillenspiegel die USA ganz oben stehen – die Bilanz dieser Weltmeisterschaft ist positiv.
- Perfekte Organisation. Abgesehen vom schlechten sportlichen Beginn – der Super-G der Damen wurde so lange verschoben, bis die meisten Starterinnen die Konzentration verloren hatten und Lindsey Vonn verheerend gestürzt war – klappte die Organisation perfekt.
- Fan-Ansturm. Knapp 300.000 Skibegeisterte hatten die Wettbewerbe gestürmt, allein gestern drückten 42.000 Fans Hirscher die Daumen.
- Medien-Rummel. Täglich berichteten 70 TV-Sender aus aller Welt von den Wettbewerben in Österreich. 500 Millionen Menschen haben in den letzten zwei Wochen von Schladming in den Nachrichten gehört.
- Promi-Faktor: Note 3. Begonnen hatte es fulminant: Die laut überwiegender Meinung gelungene Eröffnungsfeier wurde von Arnold Schwarzenegger und von vielen heimischen Musikgrößen, von Ambros bis Gabalier, gekrönt. Am Abfahrts-Wochenende war die Polit-Tribüne mit Kanzler Werner Faymann und einem glänzend gelaunten Bundespräsidenten Heinz Fischer gut besetzt. Dann blieben die Promis aus. Als es am Slalom-Wochenende was zu jubeln gab, ließ sich kaum ein Politiker blicken, erhoffte Spitzen-Visiten (Merkel, Putin, Depardieu) blieben aus.
- Tolles Rahmenprogramm. Dafür spielte Hollywood-Star Kevin Costner ein umjubeltes Konzert, ebenso wie Volks-Rock’n’Roller Andreas Gabalier. Seine WM-Hymne Go for Gold ist sogar auf Platz 1 der Single-Charts.
- Wahre Sieger. In fast allen Bewerben setzten sich die Favoriten durch. Ted Ligety wurde neben Hirscher zum absoluten Superstar (3 x Gold), Tina Maze die dominierende Dame (1 x Gold, 2 x Silber).
Schladming hofft jetzt auf Boom
400 Millionen Euro wurden für die WM investiert. Schladming hofft jetzt auf einen Gäste-Boom.
Diese WM sollte zu einem Tourismus-Boom in einer ganzen Region führen. Doch: Ob die Mega-Nachfrage jetzt tatsächlich kommen wird, ist derzeit noch völlig offen.
1,7 Mio. Euro mehr Umsatz
Laut aktueller Studie des Wirtschaftsministeriums soll es nach der WM 44.000 zusätzliche Nächtigungen in Schladming geben. Das Umsatz-Plus soll bei 1,7 Millionen Euro liegen.
Buchungen
„Aber wir hoffen, dass dies nur der unterste Bereich ist“, erklärt Schladmings Bürgermeister Jürgen Winter im Gespräch mit ÖSTERREICH und fügt hinzu: „Schon jetzt sind die Buchungen bei uns angezogen.“
Kongresszentrum
Sieht man sich die Ausgaben an, wird das auch dringend nötig sein: 26 Millionen Euro wurden allein für die vierstöckige Tiefgarage im Zielraum ausgegeben. Zwei Millionen Euro wurde für das „Skygate“ ausgegeben. 16,4 Millionen Euro hat das Kongresszentrum gekostet, aber: Niemand weiß derzeit, welche Kongresse mit bis zu 1.500 Teilnehmern künftig in der Steiermark stattfinden könnten. Die Hotellerie ist dafür zumindest nicht ausgelegt.
(mud)