Den 1.8.2012 wird Markus Rogan nie vergessen. Wir auch nicht! ÖSTERREICH war bei Rogans total verrücktem Abgang hautnah dabei.
Mittwoch, 20.47 Uhr, in den Gängen des Aquatics Centres im Olympiapark. Rogan fuchtelt wild mit den Händen und schießt in der Mixed Zone an den Reportern vorbei.
„Weg, weg, weg! Ich muss zum Protestkomitee“, schreit er. Barfuß, nur mit einer leichten Weste und einem weißen Handtuch um die Hüften stolpert er auf die Schwingtür am Ende des Ganges zu.
Der Kampf gegen seine Disqualifikation beginnt. Rogan legt beim FINA-Board (Schwimm-Weltverband) offiziell Protest ein. An seiner Seite: Manager Ronnie Leitgeb und Schwimm-Sportdirektor Thomas Gangel. Die Funktionäre ziehen sich zur Beratung in einen zweiten Raum zurück. Die Tür kracht ins Schloss – und das Zittern beginnt. Fünf Minuten, zehn Minuten. Nichts passiert. Um 21.39 Uhr, ein Hoffnungsschimmer: Der Südafrikaner Chad le Clos zieht tatsächlich seine Finalteilnahme zurück. Rogan atmet auf, er murmelt: „Meine Chance lebt. Es ist noch nicht vorbei.“ Wenn sein Protest durchgeht, zieht er ins Finale über 200 m Lagen ein.
Um 22.01 Uhr Ortszeit war Rogans Karriere beendet
22.01 Uhr: Der Schock! Die FINA bestätigt die Disqualifikation. Für Rogan bricht eine Welt zusammen. Erst nach fünf Minuten ist er wieder halbwegs ansprechbar. Gebückt, mit traurigem Blick schlurft er Richtung Mixed Zone, wo die Journalisten seit einer Stunde auf ihn warten.
„Ich fühle mich betrogen“, war der erste Satz, den Rogan rausbrachte. Stoisch blickt er auf den Boden. Um exakt 23.16 Uhr dreht er sich um und tritt von der großen Sportbühne ab. Zurück im olympischen Dorf kriegt er kein Auge zu …