Schladming
Ski-WM droht Total-Flop
11.02.2013
Nach einer WM-Woche steht Österreich mit nur einer Bronzemedaille jämmerlich da.
ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel machte die Heim-WM zur Chefsache. Er wollte der Welt zeigen, was Österreich kann - als Ski-Veranstalter und sportlich. Doch da machen ihm die Rennläufer einen Strich durch die Rechnung. Obwohl Schröcksnadel für die WM-Saison mit 38 Millionen Euro das größte Wintersport-Budget aller Zeiten aufstellte, wovon knapp die Hälfte an die Alpinen geht, steuern wir einer Rekord-Pleite entgegen. Nach fünf Bewerben halten wir bei einer mickrigen Bronzenen - der von Niki Hosp in der Super-Kombi, dem "Stiefkind" aller Alpin-Bewerbe.
Dank Teambewerbs bleibt uns Rekordpleite erspart
Könnte ausgerechnet diese Heim-WM bei einer Fortsetzung der Pleiten-,Pechund Pannenserie unsere schlechteste WM aller Zeiten (bisher Chamonix 1937 mit 1 x Silber) werden? Nein. Denn mit dem 2005 eingef ührten Teambewerb schenkt uns der internationale Ski-Verband FIS immerhin eine Medaille. Doch alles andere als Gold wäre für die Ski-Nation Nummer eins eine Niederlage. Und genau die befürchtet ÖS-TERREICH-Ski-Experte Franz Klammer. Für Klammer kommt die schwache erste WM-Woche nicht überraschend.
Neidvoll blicken wir auf die Slowenen, die mit einem Mini-Budget von 2 Millionen Euro dank Tina Maze bereits eine Goldene und eine Silberne vorweisen können. Oder auf die Franzosen, die mit der Hälfte unserer finanziellen Mittel schon drei Mal Edelmetall einfuhren - von drei verschiedenen Athleten. Sarkastischer Seitenhieb vom deutschen Alpinchef Wolfi Maier (bisher 2 Medaillen): "Weil wir es uns nicht leisten können, mit 60 Leuten nach Übersee zu reisen, bereiten wir uns in Österreich vor." Aber noch ist nicht alles verloren: Superstar Marcel Hirscher kann noch für ein Happy (Gold-)End sorgen!
Hirscher & Co. als letzte WM-Chance
Auch wenn es sich Schladmings Trainer-Legende Karl Kahr ("Downhill-Charly") umgekehrt gewünscht hätte: Nach der Pleite der Speed-Asse können die Technikspezialisten in der zweiten WM-Woche die Kohlen aus dem Feuer holen. Allen voran Weltcup-Leader Marcel Hirscher, der diese Saison einen RTL, vier Slaloms und ein Parallelrennen gewann, greift Freitag (RTL) und Sonntag (Slalom) nach Gold. Anna Fenninger ist im RTL (Donnerstag) Mitfavoritin - genauso wie Kathrin Zettel, die Samstag im Slalom nachlegen kann. Dort hoffen wir auf ein Comeback von Marlies Schild.
(okk/unw)