ÖSV stellte falsch auf
Warum durfte Hirscher im Super G nicht ran?
06.02.2013
Zweites WM-Rennen, zweite ÖSV-Pleite. Warum durfte Hirscher nicht ran?
Nach dem sensationellen Super-G-Sieg von Ted Ligety und dem zweiten medaillenlosen Rennen für Österreich fragen sich die rot-weiß-roten Fans: Hat sich der ÖSV mit der Nicht-Nominierung von Marcel Hirscher ein Eigentor geschossen?
Zur Erinnerung: Hirscher war voriges Jahr am selben Hang im Super G schon Dritter und auch bei der WM bevorzugte die Kurssetzung ganz klar die RTL-Könner: Gold für Ligety, Silber für de Tessieres, Bronze für Svindal, „Blech“ für Reichelt. Was hätte ein in Hochform fahrender Marcel Hirscher da erreichen können? Selbst Benni Raich (im Vorjahr in Schladming 5.) hätte heute wohl bessere Chancen gehabt als Streitberger und Baumann.
Hirscher wurde ausgebootet
Tatsache ist, dass Hirscher ÖSV-intern keine Chance auf eine Qualifikation für den WM-Super-G hatte. Vorige Woche wurde auf der Turrach die Quali gefahren. ÖSV-Speedcoach Schaffer steckte dabei einen abfahrtsähnlichen Kurs. Dadurch waren Streitberger und Baumann klar im Vorteil. Auf dem technisch viel anspruchsvolleren WM-Kurs waren die beiden aber chancenlos. Weiterer Geniestreich der ÖSV-Verantwortlichen: Hirscher durfte in der Quali nicht mal ran, wurde nur als Vorläufer über den Quali-Kurs gelassen.
ÖSV verpokerte sich
Da verpokerte sich der ÖSV total. Schon im Vorhinein war bekannt, dass der WM-Super-G vom norwegischen Speed-Trainer ausgeflaggt wird. Beim ÖSV spekulierte man damit, dass der Norweger einen abfahrtsähnlichen Lauf für seinen Superstar Aksel Lund Svindal stecken würde. Passierte aber nicht. Die Planai verlangt geradezu nach einem technisch schwierigen Kurs, bei dem das Tempo auch klar rausgenommen wird. Eine Aneinanderkettung von Fehlentscheidungen beim ÖSV also schon im Vorfeld. Und jetzt steht Österreich nach den ersten zwei Bewerben ohne Medaille da…
Hirscher wäre gerne gefahren
Der ausgebootete Salzburger stellte sich gleich nach Rennende mit einer Gratulation auf Facebook für Sieger Ted Ligety ein: "Gratuliere, Ted! Sensationell, Mann!" Zugleich fügte Hirscher wehmütig an: "Diesen Lauf wäre ich auch gerne gefahren." Hirscher trainierte zur selben Zeit, wie auf der Planai um Gold gefahren wurde, Riesentorlauf auf der benachbarten Reiteralm.