Nach dem 1. Durchgang auf Platz 4, ging Manuel Feller beim Flutlicht-Slalom in Madonna aufs Ganze und flog wie Halbzeit-Leader Atle Lie McGrath (NOR) raus. Es gewann der Sensations-Bulgare Albert Popov vor Loic Meillard (SUI) und Samuel Kolega (CRO). Bester Österreicher: Fabio Gstrein als Zehnter.
Nach dem 1. Lauf war McGrath überlegen in Führung gelegen - 0,62 Sekunden vor Meillard (SUI) bzw.0,65 Sek. vor Kolega (CRO). Bester Österreicher war Manuel Feller als Vierter (+0,74). Sein Landsmann Michael Matt (+1,01) war vorerst Siebenter und flog in der Entscheidung ebenso raus wie Feller. So schaffte es Gstrein als einziger der in dieser Slalom-Saison noch immer podestlosen ÖSV-Läufer als Zehnter (+1,21) gerade noch in die Top 10, Johannes Strolz wurde Elfter (+1,21).
Feller wollte unbedingt aufs Podest
"Ich hab alles daran gesetzt, um aufs Podium zu fahren", schilderte Feller sein Missgeschick. "Plötzlich ist mir der Ski weggegangen." Der Slalomweltcup-Titelverteidiger versucht auch etwas Positives mitzunehmen: "Immerhin hab ich gesehen, dass ich schnell Ski fahre." Es werde einen Tag dauern, bis er das verdaut." Aber ich steck das schon weg." Weiter geht's schon am Samstag und Sonntag mit Slalom und RTL in Adelboden.
Für Madonna-Vorjahrssieger Marco Schwarz war der dritte Slalom seit dem Comeback nach Kreuzband- und Rücken-Operation schon nach dem 9. Tor vorbei. Ebenso mehr in der Entscheidung dabei war Joshua Sturm.
Auch der Franzose Clement Noel, der Gewinner der ersten zwei Slaloms in diesem Winter, und Timon Haugan, Sieger in Alta Badia, kamen vom Kurs ab und schieden aus. Im ersten Durchgang gab es über 20 Ausfälle, dazu kam die Disqualifikation von Alex Vinatzer nach einem von ihm nicht bemerkten Einfädler. Im zweiten Lauf schafften es weitere neun Läufer nicht, sich im Klassement zu halten.
Popow schrieb Geschichte für Bulgarien
Sensationssieger Popov ("Ich bin volles Risiko gegangen") schrieb Geschichte - als erster bulgarischer Weltcup-Sieger seit Petar Popangelov. Der heute 65-Jährige hatte am Tag genau vor 45 Jahren - am 8. Jänner 1980 - in Lenggries sein einziges Weltcuprennen gewonnen. "Das ist all das, für das wir trainiert haben. Ich bin stolz für mich und mein Team, die Familie. Wir haben das zusammen geschafft", so Popow im ORF-Interview. Der 27-Jährige fuhr mit Startnummer 20 im 1. Durchgang auf Platz 8, ehe er eine Laufbestzeit in den Schnee setzte: "Ich habe die Strecke gesehen und ich habe gedacht: Alles oder nichts! Ich habe probiert, immer Risiko zu gehen."
Im Slalom-Weltcup übernahm Meillard die Führung von Henrik Kristoffersen, der diesmal Fünfter wurde. Im Gesamtweltcup blieb Meillards Schweizer Landsmann Marco Odermatt in Front.