Rtl in Garmisch: Unser Superstar feiert überlegen seinen 20. RTL-Sieg.
Mit einem Kraftakt sicherte sich Marcel Hirscher den letzten Riesentorlauf vor der WM. Auf der brutal vereisten Kandahar knallt Hirscher mit einem Wahnsinnsritt, nach dem ersten Lauf mit 9 Hundertstel Rückstand noch auf Platz 2, eine Fabelbestzeit auf die brechende, rippige Eispiste.
Was für ein Kraftakt! Halbzeit-Leader Alexis Pinturault (FRA), der dominierende Riesentorlauf-Mann dieser Saison, leistet sich oben einen Fehler und fällt auf Platz 4 zurück (+2,05). Überraschungszweiter: Matts Olsson (SWE/+1,50) vor Stefan Luitz (GER/+1,95).
2:40 Minuten verlangen Top-Läufern alles ab
Nach 2:39,95 Minuten Gesamtzeit rang Hirscher im Ziel lange nach Luft: "Es war brutal - aber bei so einem langen Rennen kann ich immer was gutmachen." Was ihm dabei half: Vor der Entscheidung hatte er am Setup nachjustiert. Wie zuletzt in Alta Badia, wo er seinen ersten Riesentorlauf-Sieg in dieser Saison gefeiert hatte.
Mit seinem 43. Weltcup-Erfolg baut Hirscher seinen Gesamtweltcup-Vorsprung auf Henrik Kristoffersen auf 432 Punkte aus. Im RTL-Weltcup liegt der 27-jährige Salzburger zwei Rennen vor Schluss 94 Punkte vor Pinturault. Hirschers 20. RTL-Weltcupsieg war zugleich der insgesamt 100. für die ÖSV-Herren, die bis auf unseren Ausnahmekönner gestern nichts zu lachen hatten. Außer Hirscher kam kein Österreicher in die Wertung. Doch Hirscher katapultierte sich gestern auch für die in einer Woche startende WM in die Favoritenrolle.
Weltrekord fast schon fixiert
"Verfolger" Henrik Kristoffersen, am Sonntag 7., gratulierte bereits. Auch der Norweger weiß: Der Weltcup ist längst gelaufen. Zehn Rennen vor Schluss hält Hirscher bei 1.260 Punkten - vermutlich müsste der 27-Jährige keinen Punkt mehr machen, um im März in Aspen die große Kristallkugel in die Höhe stemmen zu dürfen. Zum sechsten Mal in Serie. Ein Kunststück, das noch keinem Rennläufer zuvor gelungen ist. Dienstag folgt der Parallel-Slalom in Stockholm, nach der WM stehen für Hirscher noch RTL und Slalom in Kranjska Gora und das Finale in Aspen am Programm.