"Gefühl von Sicherheit"
Speed-Asse sprechen sich für Airbag aus
17.12.2014Testpilot Heel bemängelte nach in Gröden allerdings Bewegungsfreiheit.
Getragen hat ihn am Mittwoch in Gröden zwar fast keiner, doch die Top-Abfahrer im alpinen Ski-Weltcup stehen dem neuen Airbag
fast durch die Bank positiv gegenüber. Dass allerdings noch viel Arbeit wartet, bestätigte Testpilot Werner Heel. Der Südtiroler trug im ersten Training
für sein Heimrennen das "D-air"-System, war danach aber wenig begeistert.
"Es hat meine Bewegungsfreiheit sehr stark eingeschränkt, weil es extrem auf die Schultern gedrückt hat", berichtete Heel. Nach aktuellen Stand kann sich der 32-Jährige daher nicht vorstellen, den Airbag in naher Zukunft in einem Rennen zu tragen. Ab Jänner wäre die Sicherheitsinnovation ja gemäß FIS-Regulativ auch im Wettkampf erlaubt.
Reichelt von Airbag überzeugt
Heel fügte jedoch auch hinzu, dass der Tragekomfort deshalb so schlecht gewesen sein könnte, weil die Rennanzüge noch nicht speziell an das "D-air" angepasst sind. Kitzbühel-Sieger Hannes Reichelt hat den Airbag in Gröden am Dienstagabend im ÖSV-Teamquartier zur Probe angelegt und war begeistert. "Bei mir sitzt er perfekt, dieser Airbag ist eine ganz wichtige Sache", sagte Reichelt.
Im Training haben die Österreicher den Airbag dann aber nicht angezogen. Denn die Trainerriege hat entschieden, dass die Piloten im einzigen Training für die Abfahrt am Freitag (12.15 Uhr LIVE im oe24-Ticker) mit ihrem gewohnten Material fahren sollen. Olympiasieger Mayer hofft aber, dass er das "D-air" schon bald anlegen wird: "Das gibt einem am Start ein Gefühl der Sicherheit."
Setzt sich Airbag durch?
Kjetil Jansrud, der bisherige Speed-Dominator in diesem Winter, bezeichnete das Projekt als "sehr interessant". Ebenso interessant werde es sein, ab wann sich der Airbag durchsetzen wird. "Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder jemand stürzt mit dem Airbag schwer und verletzt sich nicht, dann werden ihn alle tragen. Oder es stürzt jemand ohne Airbag und verletzt sich, dann werden ihn auch alle tragen. Leider muss vorher immer etwas passieren", sagte Jansrud.