Weiche Pistenverhältnisse

Speed-Damen in Crans-Montana vor schwieriger Aufgabe

25.02.2023

Die Speedfahrerinnen sind am Wochenende beim Alpinski-Weltcup in Crans-Montana mit schwierigen Verhältnissen konfrontiert.

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Die Piste ist weich und mit viel Salz bearbeitet, bereits nach wenigen Läuferinnen bilden sich tiefe Spuren, wie am Freitag im einzigen und nicht aussagekräftigen Training augenscheinlich wurde. Auch wenn die Sonne am Samstag Pause machen und es bewölkt sein soll, droht in der Abfahrt (ab 11 Uhr im Sport24-Live-Ticker) ein Startnummernrennen.

Die Strecke an sich ist schon schwierig genug, zudem haben viele der Österreicherinnen bereits schwere Verletzungen hinter sich. Speziell bei weichen Verhältnissen ist aber viel Überzeugung gefragt. Cornelia Hütter stürzte vor einem Jahr beim Zielsprung schwer, die damals erlittene Gehirnerschütterung bereitet mitunter immer noch Probleme. "Ich habe mich ein bisschen angeschwitzt heute, aber es ist alles halbwegs gut gegangen. Schnell war es nicht, da muss ich für morgen die schnelle Linie auspacken", sagte die Super-G-Dritte und Abfahrts-Vierte der WM in Meribel.

Sicher sei, dass das Material, dass den ganzen Winter über gut funktioniert habe, in Crans-Montana nicht eingesetzt werden könne. "Der Schnee ist tot, es ist viel Salz drinnen. Die Sonne brennt hin. Vom gut Fühlen ist man weiter entfernt als sonst." Als 16. und inmitten des rot-weiß-roten Paketes hatte Hütter 2,19 Sekunden Rückstand auf die Slowenin Ilka Stuhec, die aber wie viele weitere Läuferinnen einen Torfehler beging.

Ortlieb: "Piste ist fahrbar"

Abfahrts-Silbermedaillengewinnerin Nina Ortlieb, die sich vor zwei Jahren in Crans-Montana beim Training Verletzungen des Kreuzbandes, Innenbandes, Außenmeniskus und der Patellasehne im rechten Knie zuzog, sprach von "anderen Bedingungen als sonst", bezeichnete die Piste aber als fahrbar. "Es ist schwierig, enge Kurven zu fahren, wenn der Schnee weich ist. Es ist schwierig, die Mischung zwischen Druck und Gefühl zu finden. Aber es ist cool, wenn man manchmal andere Anforderungen hat."

Hütter und Ortlieb waren die einzigen ÖSV-Läuferinnen, die in diesem Winter auch im Weltcup in Super-G und Abfahrt auf dem Podest waren (insgesamt vier Stockerplätze). Vier der sechs Saisonabfahrten gewann die in der Disziplinwertung führende Italienerin Sofia Goggia, die am Freitag im Training zu Sturz kam, je eine ging auf das Konto von Elena Curtoni (ITA) und Stuhec.

Puchner verspricht weitere Steigerung

Mirjam Puchner schrammte in ihren Rennen als zweimal Vierte und einmal Fünfte in diesem Winter bereits am Podest vorbei, auch bei der WM blieb in der Abfahrt nur Blech. "Ich habe am Podest angeklopft, ich möchte das umsetzen. Ich werde nochmals an Limit gehen", sagte die Salzburgerin.

Das wird nötig sein, denn die Strecke verlangt den Läuferinnen auch von der Charakteristik her vieles ab. "Es ist relativ schmal, es sind viele Kurven, die sitzen müssen, da hat man keinen Notweg, das Netz kommt oft schnell daher. Man muss die Linie in Griff haben. Wenn man auf Kampflinie fährt, muss alles zusammenpassen, dass man das ins Ziel bringt. Wer sich am nächsten am Limit bewegt, wird am schnellsten sein", sagte ÖSV-Frauen Rennsportleiter Thomas Trinker.

Er nominierte neben Hütter, Ortlieb und Puchner auch Christina Ager, Nadine Fest, Ariane Rädler, Ramona Siebenhofer, Tamara Tippler und Stephanie Venier für die Abfahrt, für den Super-G am Sonntag (11.00) zusätzlich Elisabeth Reisinger und Nicole Schmidhofer. In dieser Disziplin gab es mit Corinne Suter (SUI), Mikaela Shiffrin (USA), Federica Brignone (ITA), Lara Gut-Behrami (SUI) und Ragnhild Mowinckel (NOR) fünf verschiedene Siegerinnen in ebensovielen Rennen. Zur Weltmeisterin kürte sich Marta Bassino.

Siebenhofer hat Platz fünf im Super-G von St. Anton als bestes Saisonergebnis stehen. "Es ist noch viel Luft nach oben, vor allem in Abfahrt und Riesentorlauf, ich kann bessere Ergebnisse einfahren." Tippler will das Beste aus ihrer Startnummer rausholen, sie glaubt nicht, dass es mit einer Nummer um 20 noch um den Sieg gehen wird. "Ich will meine beste Leistung abrufen, vielleicht ist das Optimum dann Platz zehn. Wir sind da, um zu gewinnen, aber wenn das Wetter nicht mitspielt, kannst hüpfen und springen wie du willst, das wird nichts helfen."

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