Ohne den anvisierten ersten Saisonsieg kehren Österreichs Ski-Männer aus Nordamerika nach Europa zurück. Nach zwei Stockerlplätzen in Lake Louise orteten die ÖSV-Topasse nach dem podestlosen Abschluss in Beaver Creek Aufholbedarf.
Während Matthias Mayer auch angesichts eines dritten Platzes in der Analyse wortkarge Ruhe ausstrahlte, ging Vincent Kriechmayr nach vier Rennen schon einigermaßen hart mit sich ins Gericht. "Es geht um die sogenannte Konstanz, die wir immer Anfang des Jahres predigen. Die haben wir bis jetzt nicht gefunden", bilanzierte Kriechmayr nach Platz 9 im Super-G. Wie schon in der Abfahrt am Vortag (5.) kreidete sich der Oberösterreicher auf der Raubvogelpiste in Colorado neben ansprechenden Passagen "sinnlose Fehler" an. "Da muss ich mich schon bei der Nase nehmen und vieles in den kommenden Rennen besser machen."
Er wisse zumindest, wo er die Zeit liegen gelassen habe, sagte Kriechmayr. "Aber das macht es auch nicht besser, wenn man immer Fehler macht", schüttelte Österreichs Sportler des Jahres 2021 den Kopf. Vier Speed-Rennen ohne Stockerlplatz bedeuten für ihn nicht den erwünschten Top-Start im WM-Winter. "Ich muss schon gewisse Sachen umstellen", sagte Kriechmayr, ohne vor der anstehenden Analyse genau zu wissen, was es zu ändern gilt. "Es passieren einfach sehr unnötige Fehler. Wenn die Zwei so Gas geben, darf dir das nicht passieren."
Gemeint waren damit Aleksander Aamodt Kilde, der drei der vier Übersee-Rennen gewann, und Marco Odermatt. Erster in Sölden, dann Dritter, Erster, zweimal Zweiter - am Weltcup-Gesamtsieger der Vorsaison aus der Schweiz wird in der Endabrechnung auch dieses Jahr kein Weg vorbeiführen. "Es ist schon etwas aufzuholen auf die zwei", weiß auch Mayer. "Das zeigen sie bei jedem Rennen."
Fehlender Rythmus nach weiteren Absagen
Um nach erneut zwei Absagen endlich in den Rennrhythmus zu kommen, erhofft sich Mayer möglichst bald Ersatzrennen. "Es fehlen uns jetzt doch mittlerweile schon vier Rennen. Es wäre schon gut, wenn wir so gut wie möglich ein paar nachtragen könnten." Das könnte schon beim Speed-Wochenende in Gröden in zwei Wochen der Fall sein.
In Beaver Creek diskutierten die Verantwortlichen mögliche Termine. Die Sportler beteiligen sich laut Mayer immer wieder an der Diskussion. "Wir Athleten sind mit den Zuständigen der FIS in Kontakt. Man probiert es natürlich gemeinsam, einen Termin zu finden."