Svindal gewann Super-G, ÖSV-Team erlebte Debakel
19.02.2010Der Norweger Aksel Lund Svindal hat am Freitag den Olympia-Super-G in Whistler für sich entschieden. Die Österreicher erlebten im zweiten Herren-Rennen ein historisches Debakel, alle vier ÖSV-Läufer landeten weit jenseits der Top Ten. Bester ÖSV-Läufer war Benjamin Raich, der am enttäuschenden 14. Platz landete. Georg Streitberger, Mario Scheiber und Michael Walchhofer lagen noch weiter zurück.
Silber hinter Svindal holte mit 0,28 Sekunden Rückstand Bode Miller, der wie der siegreiche Norweger seine bereits zweite Medaille bei den Olympischen Spielen in Vancouver holte. Bronze ging überraschend an Millers US-Landsmann Andrew Weibrecht, der 0,31 Sek. zurücklag.
Das Debakel der Österreicher geht sogar in die Geschichte ein: Bis Freitag war Günther Maders neunter Platz 1994 in Lillehammer, als die ÖSV-Herren im Super-G zuletzt ohne Olympia-Medaille geblieben waren, das schlechteste Ergebnis in der zweitschnellsten Alpin-Disziplin gewesen. Auffallend war, dass mit Raich - und selbst das mit einer Fahrt voller Fehler - ein Techniker bester Österreicher war.
Der Rest des ÖSV-Quartetts kam gar nicht zurecht. "Es ist schwierig zu erklären, denn wir haben gut gearbeitet", rätselte Raich über das schwache Abschneiden. "Zumindest bei mir hat das Timing nicht gepasst", erklärte der Doppelolympiasieger von Turin. Damit endeten die Herren-Speedrennen bei Olympia ohne ÖSV-Medaille.
Für den negativen Höhepunkt des Rennens sorgte Patrik Järbyn. Der Schwede stürzte schwer, das Rennen war danach über 20 Minuten unterbrochen. Der 40-Jährige prallte im Schlussabschnitt der Strecke hart auf die harte Piste auf, verlor kurz das Bewusstsein und erlitt eine Gehirnerschütterung.