Lindsey Vonn führt US-Dreifachsieg an. Nur Fenninger in den Top 10.
Lindsey Vonn ist schon wieder zurück. Der US-Superstar hat am Samstag die Weltcup-Abfahrt der alpinen Ski-Damen in Lake Louise gewonnen und damit ein eindrucksvolles Comeback gekrönt. Vonn siegte bereits in ihrem zweiten Rennen nach fast einjähriger Verletzungspause. Die 30-Jährige war von einem Kreuzbandriss außer Gefecht gesetzt worden.
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Vonn führte in Kanada einen US-Dreifachtriumph an, auf den Plätzen zwei und drei folgten Stacey Cook (+0,49 Sekunden) und Julia Mancuso (0,57). Für Vonn war es der 60. Weltcup-Sieg, der bereits 15. in ihrem "Wohnzimmer" Lake Louise. Vonn fehlen nur noch zwei Siege auf die österreichische Allzeit-Rekordhalterin Annemarie Moser-Pröll, die 62 Erfolge im Weltcup gefeiert hat.
ÖSV-Damen zurück
Österreichs Damen fuhren im sechsten Saisonrennen zum ersten Mal am Stockerl vorbei, Gesamt-Weltcup-Siegerin Anna Fenninger belegte als beste ÖSV-Dame Platz neun. Direkt dahinter folgten ihre ÖSV-Kolleginnen Cornelia Hütter und Nicole Schmidhofer auf den Rängen zehn und elf.
Maze scheitert an sich selbst
Die Slowenin Tina Maze, die am Freitag die erste Abfahrt in Lake Louise gewonnen hatte, musste sich nach einem Fehler mit Rang acht begnügen, führt aber weiterhin im Gesamt-Weltcup. Zum Abschluss der Übersee-Tournee bestreiten die Damen am Sonntag einen Super-G in Lake Louise (19.00 Uhr).
Vonn weinte vor Freude
"Das war das perfekte Comeback", brachte es Vonn mit Tränen in den Augen auf den Punkt. "Das ist wirklich unglaublich und sehr emotional. Ich genieße diesen Sieg sehr, denn es war ein langer Weg zurück", meinte Vonn, die 2004 ihren ersten Weltcup-Sieg in Lake Louise gefeiert hatte.
Mit einem Sturz im WM-Super-G 2013 in Schladming hatte Vonns Leidensgeschichte begonnen. Ein Comeback-Versuch im Dezember 2013 scheiterte, Vonn musste daraufhin ihren Traum von Olympia 2014 in Sotschi ad acta legen. Erst im Oktober 2014 kehrte Vonn dann ins Skitraining zurück, Anfang Dezember steht sie nun schon wieder ganz oben.
"Es ist ein schönes Gefühl, nach so viel Kampf und so viel Arbeit wieder ganz oben zu sein", jubelte Vonn, die sich für die Unterstützung bei ihrem Team ihrer Familie und ihrem Lebensgefährten Tiger Woods bedankte. Dass sie derart früh nach ihrer Verletzung wieder zu einem Sieg gerast ist, überraschte selbst Vonn: "Ich wusste, dass ich wieder gewinnen kann. Aber ich habe nicht gedacht, dass es so schnell geht. Ich brauche noch mehr Training und noch mehr Gefühl für die Geschwindigkeit."
"Beeindruckend"
Auch die Konkurrenz zog natürlich den Hut vor Vonn. So meinte etwa Fenninger: "Sehr beeindruckend, das muss man schon sagen. Ich hatte sie schon auf der Rechnung, denn sie liebt diesen Hang. Aber dass Lindsey es so umsetzt, das ist schon sehr stark." Elisabeth Görgl war ebenfalls beeindruckt. "Da kann man nur gratulieren. Das ist perfekt für unseren gesamten Sport", sagte die Steirerin, die nur Rang 16 belegte.
Fenninger haderte mit schlechter Sicht
Fenninger tat sich wie zahlreiche Kolleginnen mit der eher schlechten Sicht schwer. Aber auch skifahrerisch war die Gesamt-Weltcup-Siegerin nicht wirklich zufrieden. "Ich war zu hart unterwegs, und das macht hier in Lake Louise sehr viel aus. In so einem knappen Rennen da runter ist jede Kleinigkeit wichtig."
Für die zweitbeste Österreicherin Hütter war es eher ein Blindflug. "Ich habe nichts gesehen. Aber es war für keinen leicht", sagte die 22-Jährige, die einen ehrgeizigen Karrierewunsch äußerte: "Ich möchte auch einmal so viel gewinnen wie Lindsey."
Vonns Teamkollegin Mancuso freute sich als Dritte über ihren ersten Podestplatz in Lake Louise. "Lindsey wieder da oben zu sehen, ist sehr beeindruckend. Es ist großartig, wenn jemand nach einer Verletzung wieder so zurückkommt", sagte Mancuso.
Ergebnis
1. Lindsey Vonn USA 1:50,48
2. Stacey Cook USA +0,49
3. Julia Mancuso USA +0,57
4. Larisa Yurkiw CAN +0,74
5. Viktoria Rebensburg GER +0,76
6. Laurenne Ross USA +0,81
7. Elena Fanchini ITA +0,86
8. Tina Maze SLO +0,89
9. Anna Fenninger AUT +0,91
10. Cornelia Hütter AUT +1,00
11. Nicole Schmidhofer AUT +1,06
16. Elisabeth Görgl AUT +1,42
20. Andrea Fischbacher AUT +1,78
22. Stefanie Moser AUT +1,86
24. Mirjam Puchner AUT +1,95
26. Nicole Hosp AUT +2,02