Super-G
Norwegischer Dreifacherfolg in Gröden
18.12.2015
Matthias Mayer wurde bei der großen "Elch-Show" Vierter.
Der Sieger des Super G im alpinen Ski-Weltcup in Gröden heißt fast programmgemäß Aksel Lund Svindal. Der Norweger setzte sich am Freitag vor seinen Landsleuten Kjetil Jansrud (+0,34 Sekunden) und Aleksander Aamodt Kilde (0,44) durch. Matthias Mayer lag als bester der ÖSV-Truppe auf Platz vier 0,54 zurück. Am Samstag findet in Gröden der Abfahrtsklassiker statt.
Starkes Lebenszeichen der Österreicher
Die Österreicher gaben nach mehr als bescheidenen Ergebnissen in den zwei Abfahrtstrainings an den Tagen davor ein starkes Lebenszeichen von sich. Georg Streitberger (1,23) landete auf Rang sieben, unmittelbar dahinter klassierte sich Patrick Schweiger (1,25) bei seinem zweiten Weltcup-Einsatz in Gröden. Vincent Kriechmayr (1,26) wurde Zehnter. Wenig zufriedenstellend lief es dagegen für Max Franz (16./1,53), Romed Baumann (18./1,67) und Hannes Reichelt (20./1,73).
Knapp hinter Hirscher
Svindal liegt nach dem 29. Weltcup-Sieg seiner Karriere und seinem vierten Saisonsieg in der Gesamtwertung nur noch 23 Punkte hinter Titelverteidiger Marcel Hirscher aus Salzburg. Der Beaver-Creek-Sieger war in Gröden nicht am Start. Am Samstag könnte Svindal den Österreicher überholen.
Auf der Saslong-Piste war es der bereits vierte Erfolg von Svindal, alle feierte er im Super-G. Gewinnt er am Samstag auch in der Abfahrt, würde er mit seinem fünften Saslong-Streich zum alleinigen Gröden-Rekordsieger aufzusteigen. Viermal haben hier Franz Klammer, Kristian Ghedina und Michael Walchhofer triumphiert.
Erst einmal zuvor Dreifachsieg
Einen norwegischen Dreifachsieg hatte es bisher erst einmal in der Weltcup-Geschichte gegeben. Am 1. März 1998 gewann Ole Christian Furuseth vor Finn-Christian Jagge und Tom Stiansen den Slalom von Yong Pyong in Südkorea. In einem Speed-Rennen erlebte Gröden in dieser Hinsicht eine Premiere.
Kilde hatte vor den Augen der norwegischen Ski-Größe Kjetil Andre Aamodt mit Startnummer vier eine vorläufige Bestzeit hingelegt, die erst von Svindal geknackt wurde. Dabei lag der 32-Jährige bei der ersten Zwischenzeit noch eine halbe Sekunde hinter seinem 23-jährigen Landsmann. Doch schon bei der zweiten Zeitnehmung war Svindal vorne und wurde nach unten hin immer schneller.
Jansrud, der unmittelbar danach auf die Strecke ging, lieferte ein beinhartes Duell um jede Hundertsel, konnte jedoch im untereren Teil nach der Ciaslat-Wiese nicht mehr entscheidend zulegen. "Der Schnee hier liegt mir einfach", sagte Svindal über seine Gröden-Erfolgsserie.
Großes Lob
Das Lob der zwei "Super-Elche" für den nachdrängenden Kilde war nach dem Rennen groß. "Ich weiß, wie gut Alex ist", so Svindal. "Wir sind im Sommer sehr viel im Training zusammengefahren, vielleicht zu viel, wenn ich mir Alex anschaue." "Für Alex ist dieser erste Podestplatz natürlich ganz speziell", meinte Jansrud. "Aber es ist auch ein guter Tag für mich, und ein großartiger für Norwegen."
"Es ist sehr schön, dass ich mit meinen beiden Teamkollegen auf dem Podest stehe", war Kilde überglücklich. Bisher war er im Weltcup zweimal Siebenter gewesen. "Mein Lauf war von Anfang an sehr gut, ich habe mich stark gefühlt. Ich kann es fast nicht glauben, hier zu sein."
Mayer trotz Schmerzen vierter Platz
Mayer war nach Platz vier, den er trotz leichter Schmerzen wegen seiner Schuhrandprellung herausfuhr, alles in allem im Reinen mit sich. "Die Fahrt war auf jeden Fall okay. Ein paar Stellen hätte ich vielleicht ein bisschen besser fahren können, aber das kann man immer", sagte der Kärntner. Richtig beruhigt wäre er freilich nur, "wenn ich 54 Hundertstel schneller wäre".
Ebenfalls zufrieden zeigte sich Streitberger. "Vor allem wäre noch einiges möglich gewesen. Ich habe zwei Fehler gemacht", meinte der Salzburger, der sich nach seinem Bandscheibenvorfall wieder besser fühlte.
Schweiger haderte noch mit der ÖSV-internen Qualifikation am Donnerstag, in der er gegen Florian Scheiber den Kürzeren gezogen hatte. Dadurch wird er am Samstag wohl zusehen müssen. "Ich weiß nicht, ob das Resultat heute was ändert. Ich befürchte nicht", sagte der Salzburger. "Das hat mich gewurmt gestern. Ich weiß, dass ich da schnell bin."
Pech hatte Christian Walder
Bei seinem ersten Weltcup-Einsatz lag der 24-jährige Kärntner bei der ersten Zwischenzeit 0,10 Sekunden vor Svindal, fiel dann aber aus. In die Resultatsliste kamen noch Klaus Kröll (1,98) als 28. und Otmar Striedinger (2,39) als 37.
Das Ergebnis