Kristallkugel an Schwedin Hansdotter

US-Star Shiffrin demoliert Konkurrenz

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Mega-Vorsprung: Die Amerikanerin zerlegt die gesamte Slalom-Weltelite.

Mikaela Shiffrin ist auch nach ihrer Verletzungspause unantastbar. Die 20-jährige US-Amerikanerin gewann am Sonntag den Weltcup-Slalom von Jasna gewaltige 2,36 Sekunden vor Wendy Holdener (SUI), Michaela Kirchgasser verpasste als Vierte einen ÖSV-Stockerlplatz um 34 Hundertstel. Der Schwedin Frida Hansdotter reichte Platz zehn zum erstmaligen Gewinn der Slalom-Kugel.

Shiffrin fährt in eigener Liga
Das erste Weltcup-Rennen in der Slowakei seit 32 Jahren war seit Monaten ausverkauft und mit viel Spannung erwartet worden, nachdem mit Veronika Velez-Zuzulova und Petra Vlhova zwei Lokalmatadorinnen diesen Winter im Slalom-Weltcup für Furore gesorgt hatten. 17.000 (Eintagesrekord bei den Damen) stürmten deshalb trotz Schlechtwetters den "Chopok", machten das Zielstadion zu einem Tollhaus und bejubelten am Ende vor allem Zuzulovas dritten Platz.

An einen Sieg war freilich auch an diesem Tag für keine andere als Shiffrin zu denken. Auch im zweiten Rennen nach ihrer zweimonatigen Verletzungspause war die 20-jährige Olympiasiegerin und Doppelweltmeisterin eine Klasse für sich und lag bei zunächst heftigem Schneefall und schlechter Sicht schon zur Halbzeit klar vor Zuzulova und Vlhova in Front.

Hirscher als Vorbild
Mit neuerlicher Bestzeit holte sich Shiffrin dann vor Stockholm-Siegerin Holdener überlegen ihren siebenten Slalomsieg in Folge. Wie Lise-Marie Morerod hat die in einer Woche (13. März) 21 Jahre alt werdende Amerikanerin damit noch vor ihrem 21er schon 19 Rennen (18 im Slalom) gewonnen. Ohne ihre Knieverletzung hätte sie wohl diesen Winter schon auch um den Gesamtsieg mitgekämpft.

"Ich hoffe, den Leuten hat die Show gefallen", sagte Shiffrin lachend, obwohl sie die slowakische Skiparty "gecrasht" hatte. Zudem verriet sie, beim Markenkollegen Marcel Hirscher Anleihe genommen zu haben. "Ich habe mir seinen zweiten Durchgang in Kranjska Gora angeschaut und mir gesagt, so muss ich es auch machen", verriet die Atomic-Fahrerin, die im November ihre Aspen-Heimslaloms mit Rekord-Vorsprüngen von bis zu 3,07 Sekunden gewonnen hatte.

Slalom-Kristall an Hansdotter
Wehtat, dass sie trotz ihrer nun bereits vier Saisonsiege nicht mehr zum vierten Mal in Folge die Slalom-Kugel gewinnen kann. Aber das sei mittlerweile ertragbar, gestand Shiffrin. "Mir war nach der Verletzung klar, dass das passieren würde. Ich hatte Zeit, mich damit anzufreunden. Frida hat es sich aber auch verdient", hakte Shiffrin das Thema ab.

Hansdotter reichte hingegen wie zuletzt Maria Höfl-Riesch 2010 ein Sieg zum vorzeitigen Kugelgewinn. Die "ewige Zweite" ist nun die vierte schwedische Slalom-Kugelgewinnerin.

Kirchgasser mit Husarenritt auf Platz 4
Während die Halbzeit-Neunte Carmen Thalmann im Finale einfädelte, kam Kirchgasser auf dem Finalkurs ihres Coaches Johannes Zöchling dank drittbester Laufzeit noch fast auf das Podest. "So hätte ich das gerne die ganze Saison gehabt. Ich bin richtig locker, lässig Ski gefahren", freute sich Kirchgasser und scherzte angesichts ihres bereits dritten vierten Platzes: "Gut dass diesen Winter keine WM ist."

Sie wisse nun: "Ich hab's nicht verlernt und kann richtig gut und schnell Ski fahren. Mit 98 Prozent kommt oft mehr raus als ständig mit unlockeren 110 Prozent. Das sieht man auch bei Shiffrin."

Happy waren auch Katharina Truppe und Julia Grünwald. Die erst in der Nacht zuvor von der Junioren-WM in Russland gekommene Truppe schied nach ihrer anstrengenden 14-Stunden-Reise schon in Lauf eins aus. Die Kärntnerin sicherte sich aber ebenso einen Startplatz beim Weltcup-Finale wie Julia Grünwald, die dank fünftbester Laufzeit im Finale noch 16. wurde.

Sorge um RTL am Montag
Eva-Maria Brem punktete als 26., ihr großes Rennen steigt nach der windbedingten Absage aber ohnehin erst am Montag. Dort kämpft die Tirolerin bei 28 Punkten Vorsprung auf die Deutsche Viktoria Rebensburg um die Riesentorelauf-Kugel. Rebensburg schonte sich am Sonntag, während die nach dem Gesamtweltcup greifende Schweizerin Lara Gut im ersten Durchgang nach einem Einfädler ausschied.

"Wirklich Spaß hat es da runter nicht gemacht", klagte Brem nach dem ersten Slalomdurchgang. Für Montag droht in der Niederen Tatra Regen, die Österreicherin hofft dennoch auf anständige Bedingungen.

"So wie heute wäre es für den Riesentorlauf extremst grenzwertig", blickte sie sorgenvoll auf Montag. "Hoffentlich kommt nicht noch mehr Schnee. Wir Läuferinnen wollen kein so halbfaires Rennen. Leider sehen die Veranstalter das halt oft anders."

Ergebnis vom Slalom in Jasna

US-Star Shiffrin demoliert Konkurrenz
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