ÖSV-Superstar kehrte in der Abfahrt zurück. Und war danach euphorisch.
Das erste Training für die alpine Weltcup-Abfahrt der Damen am Samstag in Cortina d'Ampezzo brachte an der Spitze keine Überraschungen. Vor allem aber brachte es zwei bedeutende Abfahrts-Comebacks. Anna Veith und Julia Mancuso schnallten nach Verletzungen erstmals wieder die Abfahrts-Ski an. Beide waren trotz großem Rückstand glücklich über eine gelungene Rückkehr.
Veith belegte mit 3,40 Sekunden Rückstand auf die Trainingsschnellste und Abfahrtsweltcup-Führende Ilka Stuhec aus Slowenien Rang 38, Mancuso landete auf Rang 49 (+4,78). An der Spitze blieb Stuhec knapp vor ihrer Rivalin im Abfahrts-Weltcup, der Schweizerin Lara Gut (+0,05), und der fünffachen Cortina-Siegerin Lindsey Vonn (0,22).
Beste Österreicherin wurde Nicole Schmidhofer als Zwölfte (1,55) knapp vor Mirjam Puchner als 14. (1,59). Veith kommentierte ihre Rückkehr auf eine Abfahrtspiste nach knapp zwei Jahren und einer schweren Verletzung beinahe euphorisch.
"Der genialste Sport überhaupt"
"Es ist voll cool. Das ist der genialste Sport überhaupt. Ich hoffe, ich kann mich in den nächsten Tagen herantasten", sagte Veith. Eine Vorentscheidung, ob sie auch das Rennen am Samstag bestreiten werde, sei das aber nicht, stellte die Salzburgerin klar. Diese Entscheidung fällt wie geplant erst nach dem zweiten Training am Freitag.
"In erster Linie war es wichtig, dass ich runtergefahren bin", betonte Veith, die sich bezüglich ihres Rückstands keinerlei Illusionen hingab. "Es war schon noch weit weg von Rennfahren, das muss man ehrlich sagen", erklärte die 27-Jährige. Das wichtigste Entscheidungskriterium für einen Start am Samstag sei ihr Gefühl zur Geschwindigkeit. "Ich muss bereit sein, dass ich Rennen fahre", sagte Veith.
Zudem habe der Super-G (Sonntag) derzeit noch Vorrang. Die Tofana ist ihrer Meinung nach perfekt für den Wiedereinstieg in die Abfahrt. "Hier herunter ist es wie eine Autobahn, es sind wenig Schläge drinnen", erklärte die Rückkehrerin.
Fährt Veith auch das Rennen?
Generell fällt ihr eventuell der Wiedereinstieg in den schnellen Disziplinen leichter als im Riesentorlauf. "Von den Druckverhältnissen ist es in der Abfahrt kein Vergleich zum Riesentorlauf. In der Abfahrt ist eher die Geschwindigkeit das Thema", sagte Veith. Ähnlich begeistert von ihrem Comeback war Mancuso. "Ich bin glücklich", sagte sie. Auch Mancuso strich die Vorzüge der Tofana als Comeback-Berg hervor: "Der Berg ist perfekt und schön. Das macht ihn ideal für mein Comeback."
Aber auch die 32-Jährige wird erst am Freitag entscheiden, ob sie auch das Rennen fährt. Einen Start im Super-G am Sonntag hat die Riesentorlauf-Olympiasiegerin von 2006 und Gewinnerin von sieben Weltcuprennen eingeplant. Es wäre nach knapp zwei Jahren und langwierigen, schweren Hüftproblemen ihre Rückkehr in einem Weltcup-Rennen.
Die Trainingsschnellste Stuhec wollte ihre Bestzeit nicht überbewerten, hielt aber fest: "Es ist immer gut, schnell zu sein." Schmidhofer war vor allem froh, dass der Sprung "Duca d'Aosta" nach zahlreichen Verletzungen heuer nicht mehr aufgeschoben wurde und an seiner Stelle nur noch eine harmlose Welle im Gelände ist.