Nach dem Klimaprotest-Eklat bei der Slalomweltcup-Premiere in Gurgl kündigt der ÖSV Konsequenzen an. Werden heimische Skirennen jetzt zur Hochsicherheitszone?
Als Mitglieder der "Letzten Generation" am Samstag in der Schlussphase des Gurgl-Slaloms in den Zielraum eindrangen und orange Farbe versprühten, waren erst einmal alle überfordert. Security und Polizei reagierten erst, nachdem das Rennen unterbrochen worden war. Die Aktivisten wurden aus dem Zielraum gebracht, das Rennen mit zehnminütiger Verspätung fortgesetzt. "Dabei waren wir aufgrund der Erfahrung in Sölden (Klimakleber auf der Zufahrtstraße, d. Red.) sehr gut vorbereitet", sagt ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer. "In Zukunft werden wir wohl mehr mit solchen Vorfällen rechnen müssen."
Gestern gab's ein Security-Meeting in der ÖSV-Zentrale in Innsbruck. Scherer: "Wir sind dabei, alles zu analysieren und Konsequenzen daraus zu ziehen." Was Scherer ärgert: "Unsere tolle Veranstaltung wir von diesen Klimaaktivisten als Bühne missbraucht. Dabei wollen die Fans prinzipiell so nahe wie möglich an den Rennen teilhaben lassen."
"Konsequenzen in Abstimmung mit Behörden"
In Abstimmung mit den Behörden arbeitet der ÖSV an einem neuen Sicherheitskonzept für die nächsten heimischen Alpin-Veranstaltungen: Ende Dezember steigen in Lienz Damenrennen - und im Jänner blickt die ganze Welt auf die Hahnenkammrennen in Kitzbühel. Scherer: "Wir werden in einigen Bereichen nachschärfen, damit wir auch weiterhin sichere und begeisternde Skifeste organisieren können."
Was die Klima-Aktivisten von Grugl betrifft, hofft Scherer, dass die Störenfriede "entsprechend bestraft werden. Schließlich gibt es Gesetze, gegen Verstöße muss durchgegriffen werden." Scherer ist froh, dass der Slalom in Sölden zu Ende gefahren werden konnte. "Bei einem Abbruch wäre ein Schaden in Millionenhöhe entstanden."