Levi-Wunder
Wie stark ist Marcel Hirscher bereits?
11.11.2017
Unser Ski-Held feiert ein Blitz-Comeback. Aber: Was darf man erwarten?
Die Freude im heimischen Ski-Lager ist riesengroß: Marcel Hirscher kehrt im Slalom von Levi zurück. Freitag um 14 Uhr stieg er in die Privatmaschine, die ihn nach Kittilä im hohen Norden Finnlands brachte. Von dort wurde er per Auto in den Weltcup-Ort gefahren. Am Sonntag (1. DG, 10 Uhr im oe24-LIVE-TICKER) feiert er sein Wunder-Comeback.
"Ich bin sehr froh, dass Marcel fahren kann", so ÖSV-Sportdirektor Hans Pum, der die frohe Kunde in Finnland erfuhr. "Wenn der Stärkste zurückkommt, ist das auch für den Weltcup eine große Sache. Das ganze Team freut sich."
Aber: Was kann man von einem Ausnahmekönner wie Hirscher nun schon erwarten? Pum tritt auf die Euphorie-Bremse: "Das wird ein Training unter Rennbedingungen. Mehr nicht." Er gibt zu bedenken, dass Hirscher einen enormen Trainingsrückstand hat. "Während die Konkurrenz rund 5.000 Tore in den Beinen hat, hat er maximal 500 gefahren." Eine Top-Platzierung käme einer Mega-Überraschung gleich und würde der Konkurrenz wohl Kopfzerbrechen bereiten.
"Das wäre ein großer Erfolg"
Auf das Blitz-Comeback hat Pum gehofft. "Ich war ständig in Kontakt mit Marcel. Er hat sich bewusst mit der Entscheidung Zeit gelassen, damit er keinen Fehler macht." Die Rückkehr wurde ein Wettlauf. Denn: Der am 17. August beim ersten Schnee-Training auf dem Mölltaler Gletscher erlittene Bruch des linken Außenknöchels bereitete mehr Probleme als erwartet.
Daher musste Hirscher auch für Sölden passen, wo er eigentlich starten wollte. Nach vier Tagen Slalom-Training entschied er es zu versuchen. "Mir geht es in Levi nicht um die Platzierung, sondern darum, unter Wettkampfbedingungen zu bestehen. Das wäre im Moment ein großer Erfolg für mich und mein Team", betont der Salzburger.
Präsident Peter Schröcksnadel weiß: "Hirscher geht es inzwischen körperlich wieder gut, sonst würde er in Levi nicht an den Start gehen."