Ski-Welt trauert um Kanadier Nick Zoricic - Suche nach Gründen für Sturz.
Die Ski-Cross-Familie steht nach dem tödlichen Unfall des Kanadiers Nick Zoricic in Grindelwald unter Schock. Zoricic hatte am Samstag im vierten Achtelfinallauf eine finale Attacke beim Zielsprung gestartet, war dabei aber zu weit nach rechts gekommen. Die Strecke war gegenüber dem Vortag deutlich schneller geworden, die Sprünge gingen daher extrem weit.
Zoricic prallte nach der Landung ungebremst in einen Fangzaun, überschlug sich mehrmals und blieb anschließend regungslos liegen. Nach Wiederbelebungsversuchen an der Piste und dem Hubschrauber-Transport ins Krankenhaus Interlaken wurde Zoricic wegen eines schweren Neurotraumas um 12.35 Uhr für tot erklärt.
Die Veranstalter sagten danach alle restlichen Bewerbe ab. Die Staatsanwaltschaft hat wie bei solchen Vorfällen üblich Ermittlungen eingeleitet. Es gilt zu klären, ob es sich um einen reinen Fahrfehler gehandelt hat oder ob auch organisatorische Mängel vorgelegen sind. Für FIS-Generalsekretärin Sarah Lewis war das "eine ganz normale Prozedur". Auf dem Prüfstand steht aber wohl die gesamte Sportart an sich.
Erinnerung an Sarah Burke
Die Freestyle-Szene und schon wieder das kanadische Team des österreichischen Verbandspräsidenten Max Gartner ("Die Sicherheit unserer Athleten ist uns ein großes Anliegen") trauern damit nur zwei Monate nach dem ebenfalls tödlich verlaufenen Trainingssturz von Sarah Burke neuerlich um ein Mitglied. Beide Sportler wurden nur 29 Jahre alt.
In beiden Fällen handelt es sich um Teilnehmer relativ junger FIS-Disziplinen. Das spektakuläre Ski Cross, bei dem wie im Snowboard-Cross vier Rennfahrer auf Alpinski jeweils gleichzeitig auf einem mit Sprüngen, Wellen und Kurven versehenen Kurs in direkten Duellen unterwegs sind, wurde erst 2010 erstmals bei Olympia vorgestellt. Die vierfache X-Games-Siegerin und Ex-Weltmeisterin Burke war Halfpipe-Spezialistin.
Sie verstarb neun Tage nachdem sie beim Training in Park City/USA schwer mit dem Kopf aufgeschlagen war. In derselben Superpipe war im Dezember 2009 Snowboard-Ass Kevin Pearce ins Koma gestürzt. Der US-Amerikaner, bis dahin härtester Konkurrent von Szene-Superstar Shaun White, kämpft heute noch mit den Sturzfolgen.
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